Sachsen-Anhalt Reporter

Platz für 300 junge Bäumchen – Bodenvorbereitungen im Harz und so sieht´s ein Jahr später aus

Die Trockenheit im Harz macht dem Fichtenbestand zu schaffen – der Borkenkäfer dezimiert die Population der Nadelbäume und hinterlässt kahle, trostlose Flächen. Doch zwischen dem Totholz entsteht bald neues Leben: Im Rahmen der Radio-Brocken Baumschenken-Aktion wird der Harz aufgeforstet und 300 kleine junge Buchen werden gepflanzt.

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Unser Radio Brocken Sachsen-Anhalt Reporter hat den Boden vorbereitet und mit dem Nationalpark-Revierleiter Martin Bollmann 300 Pflanzlöcher gegraben.


Ende und Anfang

Für Martin Bollmann, den Nationalpark-Revierleiter in Hohne, ist das Sterben des Fichtenbestandes ein zweischneidiges Schwert: auf der einen Seite steht die Trauer über die toten Bäume, doch auf der anderen Seite die Freude, dass hier neues Leben Platz findet. Er hat akzeptiert, dass er sich früher oder später von den kranken Fichten verabschieden muss. Das Totholz der alten Bäume sorgt für einen nährstoffreichen Boden – die Aufforstung mit Buchen und anderen Bäumen ist eine Chance für den Harz und wirkt wie eine Art Reset: im Einklang mit der Natur entsteht hier auf lange Sicht gesehen ein neuer, vielfältiger Waldbestand. 


Boden ist nicht gleich Boden

Was für den Laien einfach nach Waldboden aussieht, ist eigentlich eine Wissenschaft für sich, denn jede Baumart hat eigene Anforderungen an den Boden. Auch der pflegeleichteste Baum hat es unter falschen Bedingungen schwerer: für Palmen ist der Boden im Harz nicht geeignet, diese würden früher oder später eingehen. Im Harz wird der Boden genau analysiert und mit den Bäumen bepflanzt, die unter den genauen Umständen der Fläche gut gedeihen. Die Fläche im Revier Hohne ist nicht zu sauer, nicht zu trocken, gut durchlüftet, frisch und hin und wieder findet sich auch ein kleiner Regenwurm darin – der Boden ist also ideal geeignet für die kleinen Jungbuchen. 


Pflanzlöcher für die Jungbäume

Bevor ein Jungbaum gepflanzt wird, muss der Boden mit einem Pflanzloch vorbereitet werden – was früher noch mittels eines schaufelartigen Werkzeugs erledigt wurde, gelingt heute mit maschineller Hilfe etwas einfacher. Der etwa 4 Kilo schwere Bohrer wird wie eine Säge gestartet, mit einem Spindelaufsatz werden dann etwa 5-7cm breite Löcher gebohrt. Das Pflanzloch sollte etwa 30-40cm tief sein, damit der Jungbaum genug Platz hat, um sich im Boden zu verankern. Auch die Arbeit mit dem Bohrer ist ein Kraftakt – wer geübt und fit ist, schafft in einer 8-Stunden-Schicht etwa 300-400 Löcher. 


Der ideale Start ins Leben

Die beste Zeit zum Pflanzen der Jungbäume ist zwischen März und April, also nach der Schneeschmelze und vor der Sommerhitze. Auch im Herbst werden Bäume gepflanzt – die Monate Oktober und November sind hier ideal geeignet. Die kleinen Jungbäume bekommen in der Baumschule bereits den nötigen Dünger für die Anfangszeit mit – die Pflanzlöcher werden also nicht vorgedüngt. Die Jungbäume kommen in einem kleinen Pflanztopf und haben sogar noch etwas Erde an den Wurzeln. Sobald die kleinen Buchen gepflanzt sind, sind sie auf sich alleine gestellt. 

Doch jetzt, nachdem die 300 Löcher fertig sind, steht dem neuen Leben im Harz nichts mehr im Wege. 

Sie möchten auch mit helfen? Dann unterstützen Sie den Harz und spenden Sie Ihren Baum. Alle Infos finden Sie hier: https://www.radiobrocken.de/aktion



Ein Jahr später

Wir wollten wissen, was aus den kleinen Bäumchen geworden ist und unser Sachsen-Anhalt Reporter Dennis Schubert hat dem Harz nochmal einen Besuch abgestattet.

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