28. Januar 2025 – dpa Nachrichten
Ohne Zuwanderung würde es in Sachsen-Anhalt immer weniger Beschäftigte geben. Doch viele ziehen nach ihrer Ankunft auch in andere Bundesländer weiter.
In Sachsen-Anhalt kommen immer mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte aus dem Ausland. Ihr Anteil hat sich von 3,1 Prozent (2017) auf 7,1 Prozent (2023) mehr als verdoppelt, wie die Landesregierung mitteilte. «Menschen mit Migrationsgeschichte leisten einen entscheidenden Beitrag zur wirtschaftlichen und demografischen Entwicklung unseres Landes», sagte Arbeitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD).
Immer mehr nach Sachsen-Anhalt zugewanderte Menschen haben einen Job. Die Erwerbstätigenquote ist den Angaben nach von 47,2 Prozent im Jahr 2017 auf 62,4 Prozent im Jahr 2022 gestiegen.
Die Beschäftigtenzahlen bleiben nur dank des Zuwachses ausländischer Beschäftigter konstant: Während die Zahl der deutschen Beschäftigten zwischen 2016 und 2024 um 45.000 Beschäftigte gesunken ist, stieg die Zahl der ausländischen Beschäftigten um ebenfalls 45.000.
Viele Menschen verlassen Sachsen-Anhalt wieder
Allerdings ist Sachsen-Anhalt oft mehr ein Transit- als ein Bleibeland. Viele Fachkräfte würden nach der Ankunftsphase wieder gehen, so Grimm-Benne. «Wir müssen Sachsen-Anhalt als attraktives Bleibeland entwickeln, das ausländische Fachkräfte willkommen heißt.»
In dem vorgelegten Bericht zum Stand der Zuwanderungs- und Integrationsprozesse heißt es, die Integrationspolitik müsse darauf abzielen, junge Talente in Sachsen-Anhalt zu halten. «Wichtig dafür ist es, mehr Wissen über die spezifischen Bedürfnisse der Neuzugewanderten zu generieren und Faktoren zu identifizieren, die eine Abwanderungsentscheidung beeinflussen.»
So erforderten etwa die gestiegenen Zahlen zugewanderter Frauen aus der Ukraine besondere Integrationsmaßnahmen sowie ausreichende Kita- und Schulplätze. Da ein hoher Anteil der Zugewanderten Schutzsuchende seien, müssten zudem psychische Beratungsangebote ausgebaut werden. Weiterhin sollten Sprachkurskapazitäten erweitert werden, hieß es.