29. Januar 2025 – dpa Nachrichten
Sachsen-Anhalt fehlen Lehrer, insbesondere an den Sekundarschulen. Ein bezahltes Studium, nach dem sich die angehenden Lehrkräfte fünf Jahre lang an Sachsen-Anhalt binden, soll etwas Abhilfe schaffen.
Um dem Lehrermangel im Land zu begegnen, will Sachsen-Anhalt ein Studienprogramm ausweiten, mit dem Lehramtsstudierende für mehrere Jahre an das Land gebunden werden. «Ich brauche jede Lehrkraft», sagte Bildungsministerin Eva Feußner (CDU). «Diese Art des Studiums auszudehnen, wäre für mich als Bildungsministerin ein großer Gewinn.»
Im vergangenen Wintersemester ist zusammen mit der Universität Magdeburg ein Modellprojekt gestartet, bei dem sich Lehramtsstudierende verpflichten, im Anschluss an die Ausbildung mindestens fünf Jahre an einer Schule in Sachsen-Anhalt zu unterrichten. Dafür erhalten die Studierenden im Bachelorstudium 1.400 Euro pro Monat und im Masterstudiengang etwa 1.540 Euro. Das Modellprojekt soll im nächsten Wintersemester in die nächste Runde gehen.
«Sogeffekt»: Studierende kommen aus ganz Deutschland
Es sei ein Projekt, das in dieser Form in Deutschland einzigartig sei, betonte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU). Mit dem ersten Jahrgang sei es sogar gelungen, junge Menschen aus ganz Deutschland nach Sachsen-Anhalt zu holen. «Es ist ein Sogeffekt, den wir erzeugt haben.» Im Herbst hatten nach Angaben der Landesregierung 30 Studierende mit der Ausbildung begonnen. Inzwischen seien noch 28 Studierende dabei, zwei Personen hätten das Studium aus familiären Gründen beendet. Beworben hatten sich nach Angaben der Bildungsministerin 80 Personen.
Konkret bezieht sich das Modellprojekt auf Sekundarschulen in den Regionen Altmarkkreis Salzwedel und den Landkreisen Stendal, Börde und Jerichower Land. Hintergrund des neuen Modellprojekts ist der gravierende Lehrermangel in Sachsen-Anhalt. Nach Angaben des Bildungsministeriums fehlen zwischen 700 und 800 Lehrkräften, insbesondere an den Sekundarschulen.