13. August 2024 – Radio Brocken
Man plant den eigenen Urlaub und plötzlich verhängt der Arbeitgeber eine Urlaubssperre. Ist das rechtlich erlaubt?
Für Arbeitnehmer können Urlaubssperren für die eigene Planung unter Umständen schwierig sein. Aber wann ist eine Urlaubssperre zulässig und wie lange darf sie dauern?
Wann darf der Arbeitgeber eine Urlaubssperre verhängen?
Prinzipiell sind Urlaubssperren möglich, wenn es dafür dringende betriebliche Gründe gibt. So kann eine Urlaubssperre notwendig werden, wenn der Betrieb eine drohende Insolvenz mit der raschen Abwicklung eines Auftrages abwenden möchte. Unvorhersehbare Krankheitswellen können ebenfalls ein Grund sein. Allgemein können Krisensituationen, zum Beispiel verursacht durch Software- oder Maschinenprobleme, eine Rechtfertigung für Urlaubssperren sein. Saisonale Hochphasen wie Weihnachten im Einzelhandel oder Jahresabschlüsse sind ebenfalls Gründe, warum der Urlaub eingeschränkt werden kann.
Wegen anhaltender Krankheit eines Arbeitnehmers hingegen darf kein Urlaub gesperrt werden. Erholungsurlaub ist davon unabhängig und steht dem Arbeitnehmer rechtlich zu.
Wie lange darf eine Urlaubssperre sein?
Dafür gibt es keine klare rechtliche Grundlage. Urlaubssperren können von einem Tag bis hin zu mehreren Wochen dauern. Der Arbeitnehmer muss jedoch genug Möglichkeiten haben seinen Urlaub zu nehmen.
In vielen Branchen und Firmen sind die Zeiträume für Urlaubssperren im Voraus bekannt, sodass der Arbeitnehmer seine eigene Planung entsprechend anpassen kann.
Darf bereits genehmigter Urlaub gesperrt oder gestrichen werden?
Ist der geplante Urlaub bereits genehmigt, kann er nur in Absprache mit dem Arbeitnehmer gestrichen werden. Ausnahme sind absolute Notfälle, die die Existenz des Unternehmens bedrohen.
