17. Oktober 2024 – Radio Brocken
Neues Jahr, neuer Preis: Arbeitnehmer und Arbeitgeber müssen voraussichtlich tiefer in die Tasche greifen. 0,8% Erhöhung werden laut Bundesamt für Soziale Sicherung empfohlen.
Bei einem regulären Satz von 14,6% würde der Gesamtbeitrag im Jahr 2025 bei 17,1% liegen und vom Bruttolohn abgezogen werden. Arbeitnehmer und Arbeitgeber teilen sich hier die Kosten jeweils zur Hälfte.
Wie kommt die Erhöhung zustande?
Laut Angaben der GKV ist die Prognose des Schätzerkreises eine theoretische Größe, die sich aus dem Verhältnis von laufenden Einnahmen und Ausgaben der Krankenkassen insgesamt ergibt. Für das Jahr 2025 werden die Ausgaben der Krankenkassen auf 341,4 Milliarden Euro geschätzt. Basierend auf dieser Schätzung gibt das Gesundheitsministerium bis zum 1. November einen durchschnittlichen Zusatzbeitrag für das kommende Jahr bekannt, die genaue Höhe wird jedoch von den Krankenkassen individuell festgelegt.
Angaben zu den tatsächlichen Kosten lassen sich daher keine machen. Erhöht eine Krankenkasse den Zusatzbeitragssatz, haben die Mitglieder ein Sonderkündigungsrecht.
Der Schätzerkreis, bestehend aus Vertretern des Bundesgesundheitsministeriums, der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und des Bundesamtes für Soziale Sicherung, hatte bis Dienstagabend über die finanzielle Lage der Krankenkassen beraten. Schon Anfang September hatten die Kassen gewarnt, dass ihre Ausgaben im ersten Halbjahr noch stärker gestiegen seien als im ersten Quartal. Das Defizit sei auf über 2 Milliarden Euro angewachsen und könnte im Gesamtjahr bis zu 4,5 Milliarden Euro erreichen.
Steigende Kosten: Vor allem Geringverdiener betroffen
Der Preisanstieg trifft allen voran Leute mit geringerem Einkommen. Wichtig sei auch, dass es sich um eine wiederkehrende Belastung handelt. Das Problem besteht schon lange, denn die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen steigen seit Jahren kontinuierlich. Das deutsche Gesundheitssystem gehört zu den kostspieligsten weltweit. Der GKV-Spitzenverband schätzt, dass die Versorgung der Versicherten in diesem Jahr etwa 314 Milliarden Euro kosten wird, wobei das Geld hauptsächlich für Klinikaufenthalte, Medikamente und ärztliche Behandlungen verwendet wird.
