15. Oktober 2024 – Radio Brocken

Digitalisierung

BundesMessenger: Kann man Personalausweis & Co. bald per Chat-Nachricht beantragen?

Deutschland ist nicht bekannt für schnelle und digitale Behördengänge - eher wird sich über das aufwendige System und die bürokratischen Hürden geärgert. Doch das könnte sich mit dem BundesMessenger ändern.

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Die gläserne Fassade eines Bürogebäudes., Foto: Michael Kappeler/dpa/Symbolbild

Ein Schlüsselwort umfasst den großen, digitalen Schritt in der deutschen Verwaltung: BundesMessenger. Bei dieser Anwendung handelt es sich um eine Kommunikationsplattform, ähnlich den bekannten Messenger-Diensten wie WhatsApp oder Telegram. Er wurde von der BWI GmbH entwickelt, welche sich im Normalfall um die IT der Bundeswehr kümmert.

Der BundesMessenger: Das soll die App möglich machen

Die Plattform soll auf dem höchsten Sicherheitsstandard verschlüsselt sein, um beispielsweise Datenklau oder ähnliche Probleme verhindern zu können. Die Daten werden in deutschen Rechenzentren gespeichert und verarbeitet, was zusätzliche Datensicherheit garantiert und den Einfluss ausländischer Unternehmen verhindert. Allen voran soll die Software jedoch die Behördengänge vereinfachen, schneller und letztlich effektiver machen. Doch was soll nun möglich sein?
Denkbar wären beispielsweise die Beantragung von Personalausweis und Führerschein, Meldung von Straßenschäden oder das anmelden einer Wohnung. Wann genau der Messenger großflächig an den Start gehen kann bleibt unklar.

Europa digital: Das können unsere Nachbarn bereits

Deutschland gilt im europäischen Vergleich als mittelmäßig, teilweise liegt der Digitalisierungsstand im hinteren Drittel. Andere Länder sind den Deutschen weit voraus, in Estland beispielsweise ist der elektronische Personalausweis verpflichtend - seit 2001. Auch die skandinavischen Staaten gelten als Vorreiter der Digitalisierung, es gibt weitreichend effektive Möglichkeiten, mühsame Behördengänge zu sparen. Die schwedische Regierung bietet seinen Bürgern knapp 3.000 sogenannte E-Services an, im Umkehrschluss verfügt beinahe jede Stelle über eine eigene App, um mit den Nutzern interagieren zu können. In Deutschland langwierige Prozesse wie Steuererklärungen sind für den Normalverdiener in Schweden eine Sache von Minuten.

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