24. März 2025 – Radio Brocken

Gesundheit

Zeitumstellung: So überstehen Sie den Mini-Jetlag: Experten geben Tipps 

Es klingt so verlockend: Nach Feierabend noch die letzten Sonnenstrahlen genießen, die Sommerzeit macht's möglich. Doch für viele Menschen ist die Zeitumstellung ein alljährlicher Kraftakt.

Uhr

Eine Stunde weniger Schlaf – und schon beginnt der Tag mit schweren Lidern und einem Gefühl, das an einen Mini-Jetlag erinnert.

Laut einer aktuellen repräsentativen Umfrage der Krankenkasse DAK kämpfen 27 Prozent der Befragten mit gesundheitlichen oder psychischen Problemen durch die Umstellung. Experten erklären, warum das so ist – und geben hilfreiche Tipps, wie man den Übergang besser bewältigen kann.

Warum die Zeitumstellung so belastend sein kann

Unser Schlaf-Wach-Rhythmus ist individuell und nicht bei jedem exakt auf 24 Stunden ausgerichtet. „Menschen, deren innere Uhr eher einen 25-Stunden-Tag vorgibt, leiden besonders unter der Zeitumstellung“, erklärt die Schlafmedizinerin Kneginja Richter von der Curamed Tagesklinik Nürnberg. Für sie bedeutet die gestohlene Stunde eine zusätzliche Herausforderung, die den Rhythmus aus der Bahn wirft.

Gelassenheit hilft, Stress zu vermeiden

Ein entscheidender Punkt: Die innere Einstellung. „Wenn wir uns schon Tage vorher darauf einstellen, schlecht zu schlafen, kann das eine selbsterfüllende Prophezeiung werden“, warnt Richter. Ihr Rat: Gelassenheit üben und sich bewusst machen, dass die Umstellung nur vorübergehend ist.

Experten-Tipps für einen sanften Übergang

1. Früher ins Bett gehen

Wer sich langsam an die neue Zeit gewöhnt, hat es leichter. „Gehen Sie in den Tagen vor der Umstellung jeden Abend 15 Minuten früher ins Bett und stellen Sie auch den Wecker entsprechend früher“, rät Richter.

2. Tageslicht tanken

Licht ist ein natürlicher Taktgeber für unseren Körper. Wer tagsüber viel Sonnenlicht abbekommt, fühlt sich wacher und energetischer. „Nutzen Sie die Gelegenheit und verbringen Sie nach Feierabend Zeit im Freien“, empfiehlt die Expertin.

3. In Bewegung bleiben

Auch körperliche Aktivität kann helfen, die Müdigkeit zu bekämpfen. „Bewegung am Tag nach der Zeitumstellung ist besonders effektiv“, erklärt Markus B. Specht, Leiter des Zentrums für interdisziplinäre Schlafmedizin an der DKD Helios Klinik Wiesbaden.

Wenn die Stimmung leidet

Doch nicht nur der Körper, auch die Psyche kann unter der Umstellung leiden. Laut der DAK-Umfrage gaben 13 Prozent der Betroffenen an, depressive Verstimmungen zu verspüren. Besonders Menschen, die ohnehin mit Depressionen kämpfen, sind gefährdet. „Ein regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus ist für sie eine zentrale Behandlungsmethode“, betont Specht. Sein Tipp: Schon fünf bis sieben Tage vor der Umstellung mit einem schrittweisen früheren Aufstehen beginnen und auf unterstützende Maßnahmen wie Tageslichtlampen setzen.

Ein Lichtblick trotz Müdigkeit

Auch wenn die Zeitumstellung für manche eine Herausforderung ist, gibt es einen Lichtblick: Die längeren Abende bieten mehr Gelegenheit, die Sonne zu genießen und Energie zu tanken. Mit ein paar einfachen Anpassungen lässt sich der Übergang meistern – und die Sommerzeit in vollen Zügen genießen.

undefined
Radio Brocken
Audiothek