18. Juni 2021 – dpa Nachrichten

Ratgeber

Was tun gegen Hitze? Coole Tipps für einen kühlen Kopf

Die Sommerhitze hat Deutschland wieder fest im Griff: Sommer, Sonne, Hitzewelle. Einerseits ist das sehr schön. Bei Temperaturen von über 30 Grad gibt es aber auch viel zu beachten. Denn Hitze kann einem schnell zu Kopf steigen.

sommer sonne hitze schirm © pixabay.jpg

Alle Jahre wieder sehnen wir den Sommer herbei! Und dann plötzlich meint es Petrus wieder ein bisschen zu gut mit uns.

Für viele gesunde Menschen ist die anhaltende Wärme ein kleiner Traum. Aber wer krank ist, Kreislaufprobleme hat oder sonst schnell geschwächt ist, dem macht die anhaltende Hitzewelle schnell zu schaffen. Selbst, wenn Sie eigentlich fit sind, sollten Sie ein paar Dinge beachten – damit das auch so bleibt und Sie den Sommer genießen können.


1. Flüssigkeit: Ausreichend trinken

Wenn der Schweiß auf der Hautoberfläche verdunstet und damit den Körper kühlt, gehen gleichzeitig auch Elektrolyte verloren. Jetzt müssen Sie aktiv werden, um den Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust auszugleichen. Sie müssen ausreichend trinken. Besonders geeignet sind Mineralwasser, Kräutertees oder selbstgemachte Elektrolyt-Getränke (ein Teil Saft, zwei Teile Wasser und einem Gramm Salz pro Liter). Frische Minze verstärkt zudem den Kühlungseffekt.
Achtung: Niemals eiskalte Flüssigkeit zu nehmen! Das Trinken sollte kühl bis lauwarm sein, denn um sie im Verdauungstrakt zu erwärmen, müsste wieder mehr Energie aufgewendet werden, wodurch erneut Wärme entstehen würde.


2. Ernährung: Leichte Speisen

Trinken ist wichtig - aber essen Sie auch! Lassen Sie die Finger von schweren und fettigen Speisen. Diese belasten nur den Organismus nur noch mehr. Besser geeignet sind leichte und bekömmliche Nahrungsmittel wie frische Früchte mit hohem Wasseranteil (Wassermelone), rohes Gemüse und Salate. Sie gleichen zudem den Mineralstoffverlust durch das Schwitzen aus.


3. Temperaturunterschiede: Klein halten

Große Temperaturunterschiede bedeuten für den Organismus eine große Belastung. Besonders anstrengend für den Körper ist der Wechsel von stark gekühlten Innenräumen (Auto) in die sengende Hitze im Freien. Versuchen Sie sowohl in Räumen oder auch im Auto, die Lufttemperatur nur maximal um 5 °C zu drosseln.


4. Abkühlung: Kaltes Fuß- und Handbad

Kalte (aber nicht eiskalte) Fußbäder bringen den Kreislauf wieder in Schwung. Wenn das nicht möglich ist, lassen Sie regelmäßig kaltes Wasser über Ihre Handgelenke und Unterarme fließen, das hat den gleichen Effekt und ist äußerst wohltuend.


5. Wohnung kühlen: Schlafen bei Hitze

Was tun gegen Hitze in der Wohnung? In heißen Nächten schläft man meist schlecht. Die ideale Ein- und Durchschlaftemperatur beträgt 18 °C, im Hochsommer liegen die nächtlichen Temperaturen aber meist deutlich darüber. Versuchen Sie die Schlafräume möglichst kühl zu halten: tagsüber nach Möglichkeit verdunkeln und nur morgens oder spät abends richtig durchlüften. Achten Sie darauf, dass Elektrogeräte ausgesteckt sind, da sie auch im Stand-by-Modus Energie in Form von Wärme abgeben. Zum Schlafen eignen sich kurze Baumwollbekleidung und ein Leintuch zum Zudecken. Wer nackt oder ohne Decke schläft, riskiert eine Erkältung. Das gleiche gilt für Zugluft durch ein offenes Fenster, Ventilatoren oder Klimaanlagen.


6. Schutz: Kopf vor direkter Sonneneinstrahlung schützen

Sollte Sie bei extremer Hitze Zeit im Freien verbringen, dann sollten Sie Ihren Kopf unbedingt schützen, denn das Gehirn reagiert besonders empfindlich auf hohe Temperaturen und kann einen sogenannten Sonnenstich hervorrufen. Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen sind da die harmloseren Symptome – im schlimmsten Fall drohen Bewusstseinsstörungen, Herzrasen, komatöse Zustände und Kreislaufzusammenbruch. Bei Verdacht auf einen Hitzeschlag sofort den Notarzt rufen.


7. Auch im Schatten wichtig: Der richtige Sonnenschutz

Wichtig: Draußen sollten Hüte mit breiter Krempe, Kappen und Sonnenbrillen mit 99- bis 100-prozentigem UV-Schutz jetzt zu Ihrer Grundausstattung gehören. Außerdem unbedingt Sonnencreme, mindestens mit Schutzfaktor 30, auftragen! Zwischen 10 und 16 Uhr sind die UV-Strahlen am intensivsten – in dieser Zeit sollten Sie draußen zusätzlich Schatten aufsuchen.
Vermeiden Sie unbedingt die Mittagssonne zwischen 11 und 13 Uhr, zu dieser Zeit erreicht die Sonne ihren höchsten Punkt, und damit steigt die Sonnenbrandgefahr. Wer sich ganz ohne Schutz in der Sonne aufhält: Tun Sie dies bitte nicht länger als 10 bis 15 Minuten!


8. Blick in den Schrank: Die richtige Kleidung wählen

Tragen Sie auf jeden Fall leichte, weite, helle und atmungsaktive Kleidung, die eine Luftzirkulation zwischen Haut und Kleidern ermöglicht. Stoffe wie Baumwolle, Leinen oder Mikrofasern trocknen schnell und verhindern einen Hitzestau. Helle Farben reflektieren die Sonne, dunkle ziehen Hitze an und speichern sie. Ganz wichtig ist außerdem eine Kopfbedeckung! Strohhüte sind zum Beispiel richtig stylische Sommer-Accessoires!


9. Aktiv: Sport mit Maß und Ziel

Wenn Sie gut trainiert sind, der kann auch an warmen Tagen Sport treiben. Idealerweise aber früh morgens oder in den späten Abendstunden. Sportanfänger sollten nicht überstürzen und die extremen Temperaturen lieber abwarten und an kühleren Tagen trainieren.
Heißer Tipp: KEINE Bestleistungen! Ein moderates Training ist völlig ausreichend.

Achten Sie jedenfalls auf die richtige Ausstattung: Sportkleidung aus Funktionsfasern leiten den Schweiß schnell nach außen ab und fördern damit die Kühlung, trinken Sie ausreichend – beim Sport am besten isotonische Getränke – und achten Sie auf einen guten Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor, insbesondere im Wasser oder in den Bergen.


10. Und: Eigene Grenzen erkennen

Zu welchem Typ gehören Sie? Während die einen bei Hitze zur Hochform auflaufen, fühlen sich andere bei gleicher Temperatur nur noch schlapp. Erkennen Sie Ihre eigenen Grenzen und reagieren Sie rechtzeitig: Bei Schwindel oder extremem Schwächegefühl gilt es, schnell etwas zu unternehmen. Raus aus der Sonne, ausreichend – in kleinen Schlucken und nicht eiskalt – zu trinken und Füße hochlagern, um den Kreislauf wieder anzukurbeln. Auch plötzlicher Schüttelfrost ist ein Alarmsignal und ein Zeichen für Überhitzen des Körpers. Erholt sich der Organismus nicht nach kurzer Zeit von selbst, muss ein Arzt hinzugezogen werden.


Wir wünschen Ihnen eine schöne Sommerzeit und kommen Sie gut durch die Hitze.

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