03. Februar 2023 – Radio Brocken

Trauermücken, Schildläuse und Co.

Mit diesen Hausmitteln bekämpfen Sie Pflanzenschädlinge an Ihren Zimmerpflanzen

Zimmerpflanzen werden gerade im Winter besonders häufig von kleinem Ungeziefer befallen und das ist in Ihrer Wohnung natürlich kein schöner Anblick. Wir verraten Ihnen, wie Sie das Ungeziefer erkennen und schnell wieder loswerden.

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Wenn Sie an Ihrer Zimmerpflanze einen Schädling erkennen, dann möchten Sie den auch so schnell wie möglich wieder loswerden und das sollten Sie auch. Denn wenn sie nicht rechtzeitig bekämpft werden, können sie an Ihrer Pflanze großen Schaden anrichten. Wir verraten Ihnen, wie Sie die häufigsten Schädlinge erkennen und wie Sie sie ganz einfach mit Hausmitteln bekämpfen können.

1. Blattläuse

Die Blattlaus ist wohl der bekannteste Befall bei Zimmerpflanzen. Es handelt sich um eine Blattlaus, wenn kleine braune, schwarze oder grüne Tierchen in ganzen Kolonien an den Blättern Ihrer Zimmerpflanze sitzen. Besonders gern stürzen sie sich auf die jungen Triebe und Blätter, saugen ihnen den Pflanzensaft aus und schaden somit der Pflanze. Außerdem hinterlassen sie einen klebrigen Belag auf den Blättern, welcher von den zuckerhaltigen Ausscheidungen der Tiere kommt.

So bekämpfen Sie Blattläuse:

  • Mit dem Föhn: Bevor man zu chemischen Mitteln greift, kann man die kleinen Tierchen auch einfach per Hand oder mit dem Föhn von der Pflanze entfernen. Die Pflanze am besten über die Badewanne oder die Spüle hängen und mit dem Föhn die Tiere abblasen. Dann fallen sie meistens ganz von allein ab.
  • Wasserbad: Das klingt vielleicht ein wenig komisch, aber man kann die Pflanze auch in ein Wasserbad tränken. Dazu einfach die Wurzel und die Erde in einer Tüte vor dem Wasser schützen und die Blätter für zwei Stunden in lauwarmem Wasser baden. Die Blattläuse ertrinken und die Pflanze ist direkt auch noch entstaubt.
  • Knoblauch: Auch das klingt nach einer eher unkonventionellen Methode, aber der Duft von Knoblauch schreckt die Blattläuse ab. Daher einfach einige Knoblauchzehen in der Blumenerde verstecken. Im Nachhinein hilft das aber nicht mehr, sondern gilt lediglich als Vorbeugung.
    Wenn die Blattläuse aber bereits da sind, kann man auch aus Knoblauch und Zwiebeln einen Sud kochen, diesen drei Stunden einziehen lassen, auf die Blätter sprühen und alle zehn Tage wiederholen.
  • Kali- und Schmierseife: Ungefähr 50 Gramm der Seife in einem Liter warmen Wasser auflösen und wenn die Lösung abgekühlt ist, die Pflanze damit besprühen. Tipp: Bei einem starken Befall etwas Alkohol oder Spiritus mit hinzugeben.
    Achtung: Bitte keine anderen Seifen, Duschgels oder ähnliches verwenden! Dort sind häufig Duftstoffe, Mikroplastik oder Farbstoffe enthalten, die eher der Pflanze als den Blattläusen schadet.

2. Schildläuse

Schildläuse sind kleine orange-schwarze Tierchen und haben einen runden Rückenpanzer, welcher wie ein Schild aussieht. Sie lagern auch in Kolonien an Ihren Pflanzenstängeln, Blattunterseiten und Blattachseln. Die betroffenen Stellen der Pflanze verblassen mit der Zeit und werden dann gelblich. Auch Schildläuse hinterlassen eine klebrige Substanz, dieser nennt sich Honigtau und ist der ideale Nährboden für verschiedene Pilze. Wenn Ihre Pflanze sehr schwer befallen ist, verfärben sich die Blätter daher dunkel bis schwarz.

So bekämpfen Sie Schildläuse:

  • Kali- und Schmierseife: Auch hier, genau wie bei den Blattläusen, funktioniert das Gemisch ganz wunderbar und hält Ihnen die Schildläuse fern.
  • Brennnesseln: Auch ein Brennnessel-Sud hilft sehr gut. Dafür die Brennnesseln in kaltem Wasser mindestens 8 Stunden ziehen lassen und danach die betroffenen Stellen damit besprühen.
    Achtung: Unbedingt darauf achten den Sud nicht zu lange stehen zu lassen, denn sonst entsteht Brennnessel-Jauche, welche sehr stark riecht und der Pflanze großen Schaden zufügen würde.
  • Knoblauch: Auch wie bei den Blattläusen funktioniert der Knoblauch-Trick in der Erde oder der gekochte Sud mit Zwiebeln und Knoblauch sehr gut.
  • Natron: Ein halber Löffel Natron zusammen mit einem Liter Wasser und etwas Öl, wirkt wahre Wunder gegen die lästigen Schildläuse. Am besten aller zehn Tage damit einsprühen damit die Tiere komplett aussterben.

3. Trauermücken

Die wohl lästigsten Tierchen, die Ihre Pflanze befallen können, sind Trauermücken. Denn diese kleinen schwarzen Fliegen schwirren nicht nur über der Blumenerde umher, sondern irgendwann nahezu überall in Ihrer Wohnung. Leider kauft man die Trauermückenlarven meistens zusammen mit der Blumenerde, daher lassen sie sich kaum vermeiden. Die Larven in der Erde ernähren sich von den Wurzeln der Pflanze, was natürlich nicht gut ist.

So bekämpfen Sie Trauermücken:

  • Erde austauschen: Der erste Weg sollte immer eine komplette Erderneuerung mit gründlicher Topf- und Wurzelreinigung sein. Die Larven sitzen leider in der Erde und wenn Sie einmal geschlüpft sind, legen sie immer wieder neue Eier hinein. Daher alte Erde raus und neue Erde rein.
  • Essig-Falle: Die restlichen Trauermücken bekämpft man am besten mit der Essig-Falle. Dazu einfach etwas Essig, Wasser und Spülmittel in einem Glas vermengen und neben die betroffene Pflanze stellen. Die kleinen Tierchen sind von diesem Duft so angezogen, dass sie direkt hineinfliegen und ertrinken.
  • Gelb-Tafeln*: Handelt es sich um einen besonders harten Fall, können Sie auch auf die sogenannten Gelbtafeln zurückgreifen. Die gelbe Farbe zieht die Tiere an und sie bleiben an der Tafel kleben.

4. Thripse (Fransenflügler, Gewittertierchen)

Thripse oder auch Fransenflügler oder Gewittertierchen sind kleine, gelbliche Würmchen, die sich an den Blattunterseiten und Blattadern sehr wohl fühlen. Sie bohren Löcher in die Pflanze, da sie an den Pflanzensaft gelangen möchten. Die Blätter werden irgendwann durch sie gelblich-weiß und bekommen braune Flecken.

So bekämpfen Sie Thripse:

  • Olivenöl-Spülmittel-Mischung: Für größere Gewächse eignet sich eine Olivenöl-Spülmittel-Mischung sehr gut. Vier EL Olivenöl und ein paar Spritzer Spülmittel in zwei Liter lauwarmem Wasser vermengen und damit die Pflanze alle drei bis vier Tage einsprühen. Sehr empfindliche Pflanzen sollten Sie nicht damit behandeln, da bei ihnen die Poren verstopfen.
  • Knoblauch-Brennnessel-Sud: 500 Gramm Brennnesseln, 150 Gramm gepresster Knoblauch und zwei Liter warmes Wasser mindestens einen halben Tag ziehen lassen und dann anschließend damit die Pflanze gießen.
  • Raubmilben*: Raubmilben sind die Larven von Florfliegen und die natürlichen Feinde der Thripse. Das bedeutet, dass sie Ihre Schädlinge einfach auffressen und Ihre Pflanze wieder in Ruhe gedeihen kann.

5. Spinnmilben

Spinnmilben sind ganz kleine rote Punkte an der Blattunterseite. Dort, wo sie an Ihrer Pflanze saugen, um an den Pflanzensaft zu kommen, entstehen kleine silbrige Punkte, welche an Gespinste erinnern. Danach werden die Blätter gelb und sterben ab. Kakteen bekommen durch die Spinnmilben rote vertrocknete Stellen.

So bekämpfen Sie Spinnmilben:

  • Kalt abduschen: Spinnmilben mögen kein kaltes Wasser. Bevor Sie also zu drastischeren Maßnahmen greifen, probieren Sie es zunächst einmal damit die betroffene Pflanze mit kaltem Wasser abzuduschen. Dabei vor allem die Blattunterseiten abbrausen.
  • Rapsöl-Spülmittel-Mischung: Ein Teil Rapsöl und vier Teile Wasser mit einem Spritzer Spülmittel mischen und einmal die Woche auf die Blätter sprühen.
  • Raubmilben*: Auch hier können Sie Raubmilben einsetzen, welche die Schädlinge für Sie beseitigen.


Achtung: Alle Hausmittel sollten Sie vorerst an einer kleinen Stelle auf einem Blatt ausprobieren, denn jede Pflanze reagiert anders. Und bevor Sie die Mittel großflächig auf Ihrer Pflanze auftragen und diese dann eingeht, probieren Sie es vorerst in einem kleinen Bereich.



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