11. Februar 2025 – Radio Brocken

Internet

Keine Likes für Lügen! – Wie Eltern ihre Kinder vor Fake News schützen können

Manipulierte Inhalte, reißerische Schlagzeilen, gefährliche Desinformationen: Fake News verbreiten sich rasant in sozialen Netzwerken, wo sich vor allem junge Menschen über das Weltgeschehen informieren – besonders in Wahlkampfzeiten. Doch wie können Eltern helfen, ihre Kinder vor diesem digitalen Minenfeld zu schützen.

FakeNews Tastatur

Die Gefahr der falschen Nachrichten

Ob auf TikTok, Instagram oder YouTube: Falschmeldungen sind oft so gestaltet, dass sie Angst, Wut oder Empörung auslösen. Häufig bleibt unklar, woher die vermeintlichen Informationen stammen. „Gerade Kinder und Jugendliche haben es schwer, solche Inhalte zu durchschauen“, warnt die Medienkompetenz-Initiative „Flimmo“ anlässlich des Safer Internet Day 2025, der sich unter dem Motto „Keine Likes für Lügen!“ dem Kampf gegen Fake News widmet. 

Medienkritik als Familienprojekt

Mediencoach Kristin Langer von der Initiative „Schau hin!“ betont: „Das Erkennen von Falschmeldungen üben Eltern am besten gemeinsam mit ihrem Kind.“ Konkret bedeutet das, zusammen folgende Fragen zu klären:

  • Wer steckt hinter der Nachricht?
  • Warum wurde der Beitrag veröffentlicht?
  • Gibt es unabhängige Quellen, die die Information bestätigen?
  • Sind in Videos auffällige Details wie verzerrte Stimmen, unnatürliche Gesichtsausdrücke oder Bildunschärfen zu erkennen? Diese können Hinweise auf Manipulation sein.

Hilfreiche Werkzeuge und Angebote

Eltern müssen diese Herausforderungen nicht allein bewältigen. Plattformen wie der „Faktenfinder“ von tagesschau.de, das Faktencheck-Projekt GADMO oder der „Mimikama-Faktenradar“ bieten wertvolle Unterstützung beim Entlarven von Falschmeldungen. Außerdem gibt es kindgerechte Informationsquellen wie die ZDF-Nachrichtensendung „logo!“ oder die WDR-Sendung „neuneinhalb“. Interaktive Lernmodule auf Webseiten wie fragfinn.de oder sogehtmedien.de helfen Kindern spielerisch, Desinformationen zu erkennen. 

Warum Fake News so gefährlich sind

„Kinder verstehen oft nicht, warum Menschen absichtlich falsche Informationen verbreiten“, erklärt Langer. Besonders problematisch: Nur weil eine Nachricht in sozialen Medien vielfach geteilt wird, bedeutet das nicht, dass sie wahr ist. Ohne frühzeitige Aufklärung könnten Fake News das Weltbild junger Menschen langfristig verzerren. Deshalb sei es entscheidend, früh über Nachrichten und deren Kriterien zu sprechen. 

Ein gemeinsamer Kampf gegen die Lügenflut

Wenn Eltern und Kinder auf Falschmeldungen stoßen, sollten diese aktiv gemeldet werden, rät die Initiative „Flimmo“. Jede Meldung hilft, die Verbreitung von Fake News einzudämmen – und damit auch ihren Einfluss auf junge Menschen. 

Safer Internet Day 2025: Ein wichtiges Signal

Der Safer Internet Day, der von der EU-Initiative „Klicksafe“ koordiniert wird, setzt 2025 mit dem Schwerpunkt „Keine Likes für Lügen!“ ein klares Zeichen gegen Desinformation, Extremismus und Deepfakes. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche zu befähigen, solche Inhalte zu erkennen und kritisch zu hinterfragen. Denn in einer Welt voller digitaler Täuschungen ist Aufklärung der Schlüssel zur Wahrheit.

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