14. März 2025 – dpa Nachrichten
Die Insolvenz des schwedischen Batterieherstellers Northvolt in dieser Woche ist ein Rückschlag für die europäische Batterieproduktion. In Wittenberg blickt man optimistisch in die Zukunft.
Das Wittenberger Unternehmen Tesvolt sieht sich trotz wirtschaftlicher Unruhen auf dem Solar- und Batteriemarkt bei der Produktion von Batteriespeichern auf einem guten Weg. Bis Ende des Jahres soll nach Unternehmensangaben am Standort Wittenberg ein neues Werk in Betrieb gehen, das eine der größten Fabriken zur Montage von Batteriespeichern in Deutschland ist. «Wir stehen am Anfang des Batteriezeitalters», sagt Geschäftsführer Daniel Hannemann. Die Nachfrage nach Speicherlösungen sei gigantisch. «Die Energiewende wird jetzt entschieden, weil es wirtschaftlich ist.»
Mitte der Woche hatte die Insolvenz des schwedischen Batterieherstellers Northvolt für Aufregung gesorgt. Ziel ist eigentlich, in Europa unabhängiger von Asien zu werden bei der Batteriefertigung für Elektromobilität. Auf EU-Ebene peilen die 27 Länder und die Kommission an, 90 Prozent des Batteriebedarfs innerhalb der EU zu decken. Allerdings hatten zuletzt auch Autohersteller wie Opel und VW die Euphorie ein wenig gedämpft. Bei Opel in Kaiserslautern liegen Pläne einer neuen Batteriefabrik auf Eis. VW baut bisher erst zwei der einst sechs geplanten Batteriefabriken und hat die Entscheidung für weitere Standorte ausgesetzt. Tesvolt in Wittenberg ist derzeit jedoch optimistisch.
Unabhängigkeit bei kritischer Infrastruktur wichtig
«Im letzten Jahr hat es viel Konsolidierung auf dem Markt gegeben. Es gab auch einen massiven Preisverfall», sagt Mitgründer Simon Schandert. «Bei uns ist die Auftragslage gut.» In der neuen sogenannten Gigafactory sollen bis zu 80 000 Speichersysteme pro Jahr hergestellt werden. Insgesamt sollen dafür rund 60 Millionen Euro investiert werden.
«Politisch stellt sich gerade die Frage, wie schütze ich auch kritische Infrastruktur», betont Geschäftsführer Hannemann. Es sei beim Thema Sicherheit wichtig, sich nicht abhängig von anderen Staaten zu machen.