09. Februar 2025 – dpa Nachrichten
In Sachsen-Anhalt haben sich Repair-Cafés etabliert. Ehrenamtlich werden vor allem defekte Haushaltsgeräte repariert. Auch in Köthen gibt es jetzt dieses Angebot - als Teil eines Kulturprojekts.
Kaffeemaschine, Radio, Computer oder Fahrrad: In Sachsen-Anhalt öffnet mit dem Repair-Café in Köthen (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) eine weitere ehrenamtlich betriebene Reparaturwerkstatt. Die Dienstleistung soll künftig an jedem ersten Sonntag im Monat im Dürerbundhaus im Schlosspark angeboten werden, konkret orientieren sollen sich die Angebotszeiten aber an der Nachfrage, wie der Schlossbund Köthen mitteilte. Laut dem vom Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt aufgelegten Online-Reparaturatlas Sachsen-Anhalt ist das Köthener Repair-Café das elfte landesweit. Weitere gebe es unter anderem in Magdeburg, Zeitz und Stendal.
Die Initiative in Köthen verfolgt eigenen Angaben zufolge auch den Ansatz der Selbsthilfe. Wer etwas zum Reparieren bringe, könne gern selbst mit anpacken und dazulernen, hieß es. Eine Rechnung bekämen die Kunden nicht - stattdessen könnten sie mit einer Spende Veranstaltungen im Dürerbundhaus unterstützen. Wer in der Werkstatt freiwillig mithelfen möchte, ist herzlich willkommen, wie es hieß. Es würden immer Auskenner und Tüftler gesucht, etwa für komplizierte Computer- und Fahrradreparaturen.
Lokale Akteure entwickeln erfolgreich Köthener Schlossareal
Das Repair-Café Köthen ist eine Initiative des Projektbüros Schlossbund. Hier sind Akteure aus Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung vereint, um das Schlossareal in der Bachstadt zu entwickeln. Im Rahmen des «Trafo»-Projekts «Neue Kulturen des Miteinanders - Ein Schloss als Schlüssel zur Region» ist auch das Dürerbundhaus zu einem offenen Ort für Vereine und Initiativen geworden. Entstanden sei ein zentraler Versammlungs-, Aufführungs- und Ausstellungsort für kulturelle Vereine, Künstlerinnen, Künstler und andere Aktive.
Die aktuelle «Trafo»-Förderrunde erstrecke sich von 2019 bis 2026. Köthen ist den Angaben zufolge eine von sechs Modellregionen der zweiten Förderrunde. In den Jahren 2019 bis 2025 werden Fördermittel in Höhe von jeweils bis zu 1,25 Millionen Euro an die Regionen vergeben, wie es hieß. Von Ministerien, Landkreisen und Kommunen gebe es eine Kofinanzierung von mindestens 20 Prozent.