07. Juli 2021 – dpa Nachrichten
Die Landkreisverwaltung in Anhalt-Bitterfeld musste am Dienstag nach einem Trojanerangriff komplett vom Netz genommen werden.
Köthen/Bitterfeld - Kurz nach 8 Uhr wurden alle Mitarbeiter am Hauptsitz Köthen per Lautsprecherdurchsage aufgefordert, ihre Computer herunterzufahren. Betroffen sind auch die Außenstellen in Bitterfeld und Zerbst. Offenbar wurden bei dem Angriff sämtliche Daten verschlüsselt, die auf dem Server gespeichert sind. Wer dahinter steckt, ist unklar. Ob damit Geld erpresst werden soll, ebenso.
Das Landratsamt kann dem Sprecher zufolge mangels Technik vorerst keine Dienstleistungen für die Bürger erbringen, etwa bei der Autozulassung. Betroffen seien die Standorte Köthen, Zerbst und Bitterfeld, insgesamt etwa 800 Mitarbeiter. Die Kreisverwaltung mit ihren Standorten sei vorerst bis Freitag geschlossen. Unklar sei momentan, wann der Schaden behoben sein wird. Mit Hilfe von Experten soll herausgefunden werden, was sich hinter dem Trojaner verbirgt und welche Folgen der Technikausfall hat.
Am Nachmittag trafen Computerspezialisten ein und begannen mit der Überprüfung , welche Server und Systeme genau befallen sind. Diese Arbeiten werden sich wohl bis zum Mittwoch hinzuziehen. Offen ist bislang auch, wie der Trojaner überhaupt das Netzwerk befallen und lahmlegen konnte. Die Attacke ist jedenfalls einmalig. „Wir hatten schon Schadsoftware, die per E-Mail eingeschleust wurde. Aber solch einen Generalangriff gab es noch nie“, so ein Landkreissprecher.