12. Oktober 2021 – Radio Brocken

Sachsen-Anhalt Reporter

Der Waldkoch: Vielseitiger Genuss aus heimischen Wäldern

Butter aus Tannennadeln, Mehl aus Bucheckern und Früchte der Eberesche als Cranberry-Ersatz - unsere Wälder bieten weitaus mehr leckere Sachen als Sie vielleicht dachten.

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Unser Sachsen-Anhalt Reporter Dennis Schubert ist zu unserer Baum-Schenken-Aktion im Mansfelder Land unterwegs. Dort dreht sich alles um den Wald - genauer gesagt um das Verzehren von den Früchten der Bäume. Dafür hat unser Sachsen-Anhalt Reporter den Waldkoch Sandro Rockrohr in den Mansfelder Wäldern getroffen.


Tannennadeln

Wussten Sie, dass aus den Bestandteilen des Baumes echt leckere Sachen gewonnen werden? Die Nadeln der Tanne können zu Butter oder Kräutersalz verarbeitet werden. Am besten eignen sich dafür der Maiwuchs der Tannen. Was auch sehr lecker ist, wenn Sie die Nadeln in Schokolade eintauchen und dann vernaschen. Falls Sie Fisch-Liebhaber sind, dann können Sie auch die Nadeln zusammen mit dem Fisch erhitzen. Dadurch werden die ätherischen Öle freigesetzt und in Kombination mit dem Fisch ergibt das einen zitronigen Geschmack. Aber wichtig, kochen Sie vorher die Nadeln in heißem Wasser ab, damit die Bitterstoffe verschwinden.

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Pinien

Die Zapfen der Pinien können Sie direkt anbraten und genauso essen wie Pinienkerne. Hier gibt es nicht viel zu beachten. Sie können sich diese Baumfrüchte ohne Bedenken schmecken lassen.

Bucheckern

Schon von unseren Vorfahren wurden Bucheckern als Lebensmittel verwendet – nämlich als Mehl. Vor dem Verzehr sollten Sie allerdings die Früchte der Rotbuche mehrfach gut abkochen. Dadurch entfliehen die Bitterstoffe der Frucht. Am besten schmecken die Bucheckern aber als Pesto. Einfach die Früchte nach dem Abkochen rösten, schälen und mit allen weiteren Pesto-Zutaten, außer dem Olivenöl, in einem Mixer pürieren. Fertig ist das Bucheckern-Pesto.

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Eberesche

Eigentlich ist die Eberesche giftig. Jedoch können Sie die Früchte nach der richtigen Verarbeitung essen. Vor dem Genuss müssen die Früchte gut gekocht werden. Wie bei den Bucheckern werden so die Bitterstoffe zerstört. Vom Geschmack her sind diese säuerlich - ähnlich wie Cranberrys. Der Waldkoch empfiehlt die Früchte zum Fisch zu essen. Verwenden Sie nicht allzu viel der Frucht – weniger ist mehr!

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Hinweis
Als Neuling ist das Verzehren der von Baumfrüchten gefährlich. Viele Bäume, wie die Eibe, sind nämlich giftig. Falls Sie selbst Früchte bestimmter Bäume essen wollen, dann sollten Sie definitiv mit einem Profi unterwegs sein. Damit gehen Sie auf Nummer sicher und Sie können sich die Früchte ohne Risiko schmecken lassen.

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