19. Dezember 2024 – Radio Brocken

Sachsen-Anhalt Reporter

Rudolphs Geschwistern auf der Spur

Im Rentiergehege im Tierpark Dessau.

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Wenn man an Weihnachten denkt, denkt man an den Weihnachtsmann, Weihnachtsgeschenke, Weihnachtsbaum und Weihnachtsschmuck… und natürlich auch an den Weihnachtsschlitten und die Rentiere. Sachsen-Anhalt Reporter Lukas Eßer war im Tierpark Dessau zu Gast und hat die Geschwister vom rotnasigen Rudolph besucht.

Ein tierisches Vergnügen

Bevor es zu den Rentieren geht, wirft unser Reporter einen kleinen Blick über das Gelände. Und es dauert nicht lange, bis sich ein wildes Eichhörnchen zeigt und inspiziert, ob beim Mann in der hellblauen Jacke vielleicht Futter zu holen ist. Mit einer Walnuss lässt sich das kleine Tier sogar AUF unseren Reporter locken – hüfthoch zumindest. Die kleinen Gesellen seien regelmäßig hier und mitunter sogar ziemlich dreist, versichert man uns. Bleibt das Fenster vom Kassenhäuschen einmal für einen Moment unbesetzt, kann es sogar sein, dass plötzlich ein Eichhörnchen in der Kasse wühlt. Nüsse wären am Ende aber doch die beliebtere Beute – schmecken einfach besser als Münzen!

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Kein Schlitten ziehen auf leeren Magen!

Nach diesem kleinen (und sehr niedlichen) Versuch, den deutlich größeren Vierbeinern die Show zu stehlen, geht es weiter in Richtung Futterküche. Hier gehen jeden Tag dutzende Kilo an Gemüse in allen Farben und Formen über die Arbeitsfläche: Gurken, Kohlrabi, Tomaten, Möhren und mehr stapeln sich in großen Kisten – hungern muss also allem Anschein nach keiner! Tierküchenfee Astrid schneidet mit gekonnten Handgriffen Kilo um Kilo in mittelgroße Stücken, damit die Tiere sich beim Fressen nicht allzu sehr abmühen müssen. Begutachtet wird sie dabei immer von der alten Roswitha. Die Vogeldame ist schon alt und würde im Gehege mit den jüngeren Tieren nicht überleben. Hier in der Futterküche aber hat sie immer Gesellschaft – und der nächste Snack ist auch nicht weit.

Was die Helfer vom Weihnachtsmann fressen
18.12.2024
Was die Helfer vom Weihnachtsmann fressen
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Ohne Moos nichts los

Das Futter für die Vierbeiner ist vorbereitet, und damit sich die kleine Herde von sieben Tieren auch sicher locken lässt, hat Tierpfleger René Gorzewicz noch ein besonders Schmankerl mit dabei. Ganz besonderer Heißhunger lässt sich nämlich mit einem speziellen Moosgeflecht wecken, das vor dem Füttern extra nochmal mit Wasser angereichert wurde. Schon beim Betreten werden die Tiere schnell auf den Eimer mit dem Leckerbissen aufmerksam, und bereits während des Leerens in den Futtertrog versammeln sich die Tiere um die Futterstelle. Da stört es auch nicht, dass sich ein wildfremder Reporter in ihrem Zuhause aufhält – Essen gut, alles gut.

Alle Augen aufs Futter - mit Astrid aus der Futterküche
18.12.2024
Alle Augen aufs Futter - mit Astrid aus der Futterküche
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Wildtiere sind genügsamer als Haustiere

Obwohl die Tierpfleger sich nicht über fehlende Arbeit beklagen können, sind Wildtiere im Gegensatz zu Haustieren doch sehr genügsam. Sie brauchen natürlich ausreichend Futter, und auch die Säuberung des Geheges kostet jeden Tag ungefähr eine halbe Stunde Zeit. Auch unser Reporter greift zum Rechen und müht sich, die Futterstelle in Schuss zu bringen – im Vergleich zu René deutlich langsamer, aber zumindest gründlich.

Wenn nicht gerade Fütterung oder Säuberung ansteht, lässt man die Tiere eher unter sich – damit sie so natürlich wie möglich leben können. Jetzt, um die Weihnachtszeit, gibt es mit dem einen oder anderen Nadelbaum zwischendurch sogar mal etwas Weihnachtliches zur Verkostung. Neben dem guten Geschmack seien die Bäume außerdem ideal, um sich das Geweih „abzuschuffen“. Insbesondere der junge Bulle werde in den nächsten zwei Jahren sicher ein prächtiges Geweih bekommen, versichert uns René. Bis es soweit ist, bleibt aber noch ein bisschen Zeit – für den Moment kann nur der Kenner den Unterschied zwischen den fast identisch aussehenden Männchen und Weibchen ausmachen.

Täglich grüßt der Rechen
18.12.2024
Täglich grüßt der Rechen
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