31. Januar 2023 – Radio Brocken
Das Unternehmen Meshpack in Klötze setzt auf die Herstellung biologisch abbaubarer Kartoffelnetze. Wir waren für Sie vor Ort.
„Nachhaltigkeit“ – so lautet immer häufiger das Credo insbesondere junger Menschen. Doch auch generationenübergreifend ist der Nachhaltigkeitsgedanke ein immer präsenter werdendes Thema. Nicht nur Privatpersonen, sondern auch Firmen beschäftigen sich mittlerweile zunehmend mit Wegen, die Umwelt zu schonen – so auch das Unternehmen Meshpack in Klötze, das neuerdings auf die Herstellung biologisch abbaubarer Kartoffelnetze setzt. Unser Sachsen-Anhalt Reporter Jannes Buntenkötter hat dem Betrieb in der Altmark einen Besuch abgestattet.
Spürbarer Unterschied zum herkömmlichen Netz?
Wenn man ein Produkt durch eine nachhaltige Alternative ersetzen will, lautet die erste Frage oft: „Merkt man einen Unterschied? Taugt das was?“
Zumindest optisch ist zwischen dem Kunststoffnetz und der nachhaltigen Alternative kaum ein Unterschied zu erkennen. In der Haptik fühlt sich das biologisch abbaubare Netz zwar ein wenig feiner an und riecht im Gegensatz zum geruchslosen Kunststoffnetz nach Liebstöckel, auch bekannt als Maggikraut. In der Belastbarkeit und Qualität lassen sich letztendlich allerdings keine Unterschiede feststellen – das biologisch abbaubare Netz ist dem Kunststoffnetz ebenbürtig.
Wie wird so ein Netz eigentlich hergestellt?
Der eben angesprochene Geruch nach Maggikraut lässt sich mit der Hauptressource erklären, aus der die Netze hergestellt werden: Maisstärke. Anders als bei den herkömmlichen Kunststoffnetzen, für die vom Unternehmen in der Altmark noch selbst eine Folie aus Granulat hergestellt wird, wird beim Alternativprodukt eine speziell bestellte, biologisch abbaubare Folie fertig angeliefert.
Ab diesem Punkt ist die Weiterverarbeitung bei beiden Produkten identisch: die Folie wird in feinste Einzelstränge aufgeschnitten, durch ein „Verstrecken“ weiter verdünnt und dann „verwirkt“, also zum fertigen Netz verwoben.
Biologisch abbaubar = hohe Nachfrage?
Abnehmer für die neuen Netze gibt es. Allerdings bisher weniger hier in Deutschland, sondern eher im europäischen Ausland, z.B. in Österreich.
Eine der Hauptursachen für die bisher noch ausbaufähige Nachfrage in Deutschland besteht laut Geschäftsführer Thomas Hartung in der Abfallentsorgung, da bisher noch nicht alle Abfallentsorger gesetzlich dazu verpflichtet sind, dieses Material abzunehmen und weiterzuverarbeiten. Werden zukünftig die entsprechenden gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen, sollte dem Erfolg des nachhaltigen Kartoffelnetzes aber nichts mehr im Wege stehen.