Sachsen-Anhalt

Tourismusbetriebe demonstrieren mit leeren Stühlen

Hotels und Gaststättenbetreiber im Land fordern schnellen Plan für Wiederöffnung.

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Foto: Burghard Bannier

Mit tausenden leeren Stühlen und Betten haben Hotel- und Gaststättenbetreibe heute in ganz Deutschland für eine schnelle Wiederöffnung ihrer Betriebe demonstriert – auch bei uns in Sachsen-Anhalt. Auf den Domplätzen in Magdeburg und Naumburg, am Goitzsche-See im Kreis Anhalt-Bitterfeld, auf den Marktplätzen in Halle, Quedlinburg, Wernigerode, Stendal und Wittenberg sowie im Strandbad Arendsee in der Altmark haben Teilnehmer Tische und Stühle aufgebaut. Sogar festlich geschmückte Tafeln, die einsam und verlassen auf Gäste zu warten scheinen, waren mit dabei. Die Botschaft der Wirte und Hoteliers – wir wollen unsere Stühle und Betten wieder für Gäste bereitstellen. Auf dem Domplatz in Magdeburg, wo symbolisch ein Sarg für die Tourismusindustrie aufgestellt wurde, nahm der Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Sachsen-Anhalt, Michael Schmidt, an den Protesten teil. „Die Stimmung war bedrückt“, sagt Schmidt auf Nachfrage von Radio Brocken. „Es fehlen Gelder, um Mitarbeiter zu bezahlen, und auch für die Zukunft der Betreiber selbst.“ Er freut sich deshalb, dass Betreiber in ganz Sachsen-Anhalt heute ein Zeichen gesetzt haben.

Einer der Betreiber, die so ein Zeichen gesetzt haben, ist Burghard Bannier, der das Deutsche Haus in Arendsee betreibt. „Wir leben alle von der Hand in den Mund“, sagt Bannier, der 25 Mitarbeiter in seinem Haus hat, darunter 8 Azubis aus aller Welt. „Wir tun das nicht, um Unmengen an Geld zu verdienen. Wir wollen nur unserer Arbeit nachgehen.“ Die Corona-Maßnahmen wie Sicherheitsabstand und Hände desinfizieren, könne in den Hotels und Gaststätten gut umgesetzt werden. Bannier sagt auch deutlich – wenn der Protest keine Wirkung zeigt, soll es weitere, regelmäßige Demonstrationen geben.

Ministerpräsident Haseloff setzt sich für zügige Hilfe ein

Vorstellen kann sich das auch Michael Schmidt. Er hofft aber erstmal auf einen konkreten Fahrplan für eine Wiederöffnung, der möglichst schon bei der Videokonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten am 30. April auf den Weg gebracht werden könnte. Auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff will sich für zügige Erleichterungen und weitere Hilfen einsetzen. Die Bundesregierung hat allerdings betont, dass eine Entscheidung über weitere Öffnungen erst am 06. Mai getroffen werden soll.

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