28. März 2025 – dpa Nachrichten

Klausurtagung

Linke will AfD bei den Wahlen 2026 zurückdrängen

Bei der Bundestagswahl gelang der Linken ein überraschender Erfolg. Jetzt nimmt sie die nächsten Ziele ins Visier - darunter vor allem ein Bundesland in Ostdeutschland.

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Die Linke ist nun wieder mit 64 Abgeordneten im Bundestag vertreten. (Archivbild), Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Nach ihrem Wahlerfolg bei der Bundestagswahl sieht die Linke die Chance, die AfD bei den fünf Landtagswahlen im kommenden Jahr zurückzudrängen. Parteichef Jan van Aken sagte nach einer Klausurtagung in Potsdam, in Sachsen-Anhalt habe die AfD zuletzt bei 40 Prozent gelegen. «Da droht ja fast eine absolute Mehrheit», sagte van Aken. «Und das zu verhindern, ist das ganz zentrale Ziel, müsste es von allen demokratischen Parteien sein. Deswegen steht Sachsen-Anhalt bei uns in der Partei ganz vorne an.» In dem Bundesland wird im Sommer 2026 gewählt.

Seine Co-Chefin Ines Schwerdtner sagte, die Linke wolle ihre Präsenz in der Fläche ausbauen, zum Beispiel mit mobilen Büros. Die Menschen ließen sich mit konsequenter Sozialpolitik überzeugen. «Wir haben die Rechten auf Social Media in der Öffentlichkeitsarbeit geschlagen, die blaue Welle gebrochen», sagte Schwerdtner. «In allen Orten, wo die Rechten stark sind, müssen wir die Präsenz wieder nehmen, das heißt sowohl bei Familienfesten in Köthen genauso wie auf Tiktok.»

Die Linke hatte bei der Bundestagswahl 8,8 Prozent der Stimmen erreicht und lag nach Angaben von van Aken in allen Bundesländern über fünf Prozent. Bei der Klausur in Potsdam stimmten die 64 Bundestagsabgeordneten ihre Linie für die nächsten Monate ab.

Topthema bleibt für die Linke die Begrenzung der Mieten, wie die amtierende Fraktionschefin Heidi Reichinnek deutlich machte. Einer der ersten Anträge im Bundestag werde sich gegen Mietwucher richten. Zudem kündigte sie an, die von der Linken angebotene «Mietwucher-App» könne nun auch in Potsdam genutzt werden.

Bisher hätten mit Hilfe der App mehr als 100.000 Menschen in acht Städten die Höhe ihrer Miete überprüft, in knapp 4.000 Fällen seien Verdachtsmeldungen an die jeweiligen Kommunen gegangen. In diesen Fällen seien die Mieten im Vergleich zur ortsüblichen Miete im Schnitt um 65 Prozent zu hoch gewesen.

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