29. April 2025 – dpa Nachrichten

Brauchtum

Harz lockt Hexen und Teufel zur Walpurgisnacht

Einmal im Jahr pilgern Tausende Menschen verkleidet als Hexen und Teufel in den Harz, um Walpurgis zu feiern. Auch in diesem Jahr werden wieder viele Besucher erwartet. Was in den Orten geplant ist.

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Walpurgis geht ursprünglich auf heidnische Frühlingsfeste zurück. (Archivfoto), Foto: Matthias Bein/dpa

Hexen und Teufel wollen am Mittwoch in der Walpurgisnacht im Harz wieder den Winter austreiben. Im gesamten Mittelgebirge gibt es erneut zahlreiche Veranstaltungen. Es dürften wieder Zehntausende Menschen zu den Veranstaltungen in den Orten kommen, sagte die Geschäftsführerin des Harzer Tourismusverbandes, Carola Schmidt.

Wo in anderen Regionen der Tanz in den Mai gefeiert wird, sollen im Harz Umzüge, Feuer, Feiern und Theaterstücke die Besucher anlocken. Zu den Feier-Hochburgen zählen traditionell Braunlage, St. Andreasberg oder Hahnenklee in Niedersachsen sowie Schierke, Wernigerode oder Thale in Sachsen-Anhalt.

Viele Orte werden dazu bereits Wochen vor den Feierlichkeiten mit Hexenpuppen und anderen schaurigen Dekorationen geschmückt. Auch die Besucher bereiten sich oft wochenlang auf die Walpurgisnacht vor, indem sie Hexen- und Teufelskostüme basteln.

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Die Walpurgis in Schierke

Die Walpurgis Schierke zählt zu den größten und schönsten Walpurgis-Veranstaltungen im Harz.

Besonders seien auch die Feierlichkeiten am Hübichenstein in Bad Grund, sagte Schmidt. Highlight dort sei das Open-Air-Theater gegen halb zehn mit dem Stück «Urian und die Venediger am Iberg». Vor der Kulisse eines mehrere Millionen Jahre alten Korallenriffs soll die Aufführung «mit vielen pyrotechnischen Effekten, Tanz, Live-Musik und Action» gezeigt werden, wie es auf der Webseite der Veranstaltung heißt.

Unterkünfte in Hochburgen sind knapp

Auch für kurzentschlossene Kurzurlauber dürfte es noch freie Kapazitäten geben. Zwar wurde es in den Party-Hochburgen bereits Anfang des Monats eng. Empfehlenswert sei es, in Orten zu schauen, in denen es weniger oder kleinere Veranstaltungen gebe, sagte Schmidt. «Der Harz ist groß», sagte die Geschäftsführerin des Harzer Tourismusverbandes, Carola Schmidt.

Feierlichkeiten auch schon am Wochenende

An einigen Orten gehen die Feierlichkeiten schon vor dem 30. April los. So ist in Altenau am Dienstag eine Fackelwanderung geplant. Die abendliche Wanderung führt den Angaben nach zum Waldschwimmbad «Okerteich». Nach Angaben des Harzer Tourismusverbandes könne «gemeinsam am Feuer getanzt, gegessen und mystisches Wissen ausgetauscht werden».

Bereits am Samstag wird in Wernigerode eine Erlebnisführung zu Hexen und Teufeln angeboten. Teilnehmer würden mehr über die regionalen Sagen, aber auch die Zeit der Hexenverbrennungen erfahren.

Heidnisches Frühlingsfest

Walpurgis geht ursprünglich auf heidnische Frühlingsfeste zurück. Später ließ die Kirche am 30. April den Geburtstag der heiligen Walburga feiern, der Schutzpatronin gegen Aberglauben und Geister. Literarisch bekannt wurden die Feiern durch Goethe, der das schaurige Treiben in seiner Tragödie «Faust» festhielt. Mittlerweile ist die Walpurgisnacht eine wichtige Veranstaltung für den Harzer Tourismus und die Bürger vor Ort.

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