Tausende Sachsen-Anhalter sind gerade in Kurzarbeit, haben deutlich weniger Geld zur Verfügung. Doch der Satz wird jetzt aufgestockt.
Die Bundesregierung hat eine Erhöhung des Kurzarbeitergeldes beschlossen: Ab dem vierten Monat gibt es 70 statt 60 Prozent des Nettolohns, für Familien mit Kindern 77 Prozent. Nach sechs Monaten sind es 80 bzw. 87 Prozent.
Auch die Gastronomie bekommt eine erhoffte Entlastung. Die Mehrwertsteuer wird ab Juli für ein Jahr von 19 auf 7 Prozent gesenkt. So sollen die Verluste während der Corona-Schließung nach der Wiedereröffnung abgemildert werden. Wann Restaurants und Cafés wieder aufmachen dürfen, ist aber noch nicht klar.
Den Betroffenen reicht das nicht. So schreiben Magdeburger Gastronomen in einem Brief an die Landesregierung: Wir haben trotz Kurzarbeitergeld und Soforthilfen keine Mittel mehr, unsere Existenzen zu sichern. Sie fordern mehr finanzielle Unterstützung – und vor allem Klarheit, wann sie wieder öffnen dürfen. Gastronomen aus ganz Sachsen-Anhalt beteiligen sich deshalb morgen auch an einer bundesweiten Protestaktion und stellen leere Stühle vor ihre Lokale.
Die Stimmung in der Wirtschaft ist schlecht. Die Deutschen geben aus Angst um ihren Job viel weniger Geld aus - die Kauflaune ist nach neuen Zahlen um ein Viertel eingebrochen - so stark wie noch nie.
Wirtschaftsminister Willingmann von der SPD fordert vom Bund bessere Unterstützung für Solo-Selbstständige und kleine Unternehmen. Die bekommen derzeit Soforthilfen für Fixkosten wie die Miete. Bei Berufsgruppen wie Künstlern fallen solche Posten aber selten an – die bräuchten stattdessen Geld für ihren Lebensunterhalt, müssen zurzeit oft mit Harz IV aufstocken, bemängelt Willingmann.