02. Dezember 2024 – dpa Nachrichten
Einige Kinder haben schlechtere Startchancen als andere. Das Netzwerk gegen Kinderarmut setzt hier an und hat ein neues Positionspapier vorgelegt.
Das Netzwerk gegen Kinderarmut Sachsen-Anhalt drängt auf eine flächendeckende Einführung von Schulsozialarbeit. Diese sollte in allen Schulen angeboten und langfristig finanziert werden, heißt es in einem neuen Positionspapier. «Schulsozialarbeit ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Bildungssystems, insbesondere für Kinder aus belasteten oder gewaltbelasteten Umfeldern.»
Um die Finanzierung der Schulsozialarbeit wird in Sachsen-Anhalt immer wieder gerungen. Aufgrund befristeter Fördermaßnahmen standen Stellen zuletzt regelmäßig auf der Kippe. Das Netzwerk spricht sich zudem dafür aus, auch für Kindertagesstätten eine Kitasozialarbeit aufzubauen. «Frühzeitige Interventionen können Entwicklungsverzögerungen und sozialen Benachteiligungen entgegenwirken», heißt es in dem Papier.
Zahngesundheit im Bildungsprogramm drin
Das überparteiliche Landesnetzwerk gegen Kinderarmut gibt es seit 2017. Schwerpunkte sind Bildung, Partizipation und Gesundheit. Zum Netzwerk gehören unter anderem Parteien, Krankenkassen und Verbände.
Eva von Angern aus dem Sprecherrat des Netzwerks verweist darauf, dass es zuletzt etwa gelungen sei, bei der Überarbeitung des Kita-Bildungsprogramms das Thema Zahngesundheit zu verankern. Dafür habe man lange gekämpft, so von Angern. Die Politikerin sitzt auch im Landtag und ist dort Fraktionschefin der Linken.
Aktuell setzt sich das Bündnis auf Landesebene dafür ein, dass das Kindschaftsrecht in Bezug auf das Kindeswohl weiterentwickelt wird. So sollen etwa die Beteiligungsrechte von Kindern bei Entscheidungsprozessen, die ihr Leben betreffen, gestärkt werden.