25. Juli 2024 – Radio Brocken

Stiftung Warentest

Vegane Hack-Alternativen im Vergleich

Frische gegen Trockenvarianten: Geschmack, Inhaltsstoffe und Nachhaltigkeit im Fokus der Untersuchung.

Veganes Hackfleisch

Immer mehr Menschen greifen zu pflanzlichen Alternativen, um ihren Fleischkonsum zu reduzieren. Doch wie gut sind vegane Hack-Alternativen wirklich? Eine umfassende Untersuchung hat 15 verschiedene Produkte getestet – sowohl gekühlte als auch Trockenvarianten. Das Ergebnis zeigt: Es gibt klare Unterschiede, sowohl in Geschmack und Konsistenz als auch in den Inhaltsstoffen.

Die Testkriterien: Worauf es ankommt

Bei der Untersuchung wurden sowohl optische als auch sensorische Kriterien wie Geschmack und Mundgefühl bewertet. Ebenso wichtig waren der Gehalt an Grundnährstoffen, die Präsenz von Schadstoffen und das Vorhandensein tierischer Inhaltsstoffe. Auch die Verpackung und die Deklaration der Produkte spielten eine Rolle.

Herstellung: Vielfältige Basiszutaten

Die getesteten veganen Hackprodukte basieren auf verschiedenen pflanzlichen Zutaten. Am häufigsten kamen gelbe Erbsen, Soja, Sonnenblumenkerne oder Dinkel zum Einsatz. Diese Basiszutaten beeinflussen nicht nur den Geschmack, sondern auch die Konsistenz der Produkte.

Zubereitung: Frisch versus Trocken

Ein markanter Unterschied zeigt sich in der Zubereitung: Während frische Produkte direkt in der Pfanne angebraten werden können, muss das Granulat der Trockenprodukte zunächst in Wasser aufquellen. Dieser zusätzliche Schritt kann die Handhabung erschweren, beeinflusst jedoch auch das Endergebnis.

Die Testsieger: Rügenwalder und The Vegetarian Butcher

Den ersten Platz teilen sich das vegane Hack von Rügenwalder und das Hick-Hack-Hurra Veganes Hack von The Vegetarian Butcher. Beide Produkte basieren auf Sojabohnen und erhielten die gute Note 1,7. Sie kommen geschmacklich sehr nah an echtes Hackfleisch heran und überzeugen auch in der Konsistenz.

Gekühlte Produkte: Gute Bewertungen mit Ausnahmen

Die meisten gekühlten Hack-Ersatzprodukte schnitten gut ab. Ausnahmen bilden das Take it veggie Veganes Tofu-Hack von Kaufland und das Like Hack von Like Meat, die lediglich befriedigend bewertet wurden.

Trockenprodukte: Nur ein Produkt überzeugt

Bei den Trockenprodukten konnte lediglich das vegane Hack von Alnatura mit einer Bewertung von 2,5 über eine befriedigende Wertung hinauskommen. Geschmacklich und sensorisch blieben alle Trockenprodukte hinter den Erwartungen zurück. Besonders problematisch: Im veganen Hack von Greenforce wurden sporenbildende Bakterien nachgewiesen. Zwar liegen diese unterhalb des Warnwertes, dennoch wird empfohlen, bereits zubereitete Reste schnell zu verwerten.

Kadmiumgehalt und Deklarationsmängel

Besorgniserregend ist der hohe Kadmiumgehalt im EnerBio Sonnen Blumen Hack von Rossmann und im Sunflower Hack von Sunflower Family. Bereits bei einem Verzehr von 650 Gramm wäre die empfohlene wöchentliche Maximalmenge für einen Erwachsenen erreicht. Zusätzlich bemängelt wurde die Deklaration des Sunflower Family-Produkts, das weder eine deutschsprachige Produktbezeichnung noch eine zulässige Angabe zum Proteingehalt aufwies.

Fazit: Frische Produkte sind die bessere Wahl

Keines der getesteten Produkte erhielt eine bessere Wertung als gut. Die frischen Produkte aus dem Kühlregal kommen geschmacklich und sensorisch näher an echtes Hackfleisch heran als Trockenvarianten, die oft trocken und nicht so saftig sind. Positiv ist, dass veganes Hack häufig weniger Fett und Kalorien, dafür aber ähnlich viel Protein wie herkömmliches Hackfleisch enthält. Zudem verursacht die Herstellung der pflanzlichen Ersatzprodukte weniger Kohlenstoffdioxid, und die Zutaten stammen meist aus Europa, ohne dass dafür Regenwald gerodet wurde.

Für Konsumenten, die auf der Suche nach einer schmackhaften und umweltfreundlicheren Alternative zu Hackfleisch sind, bieten frische vegane Hackprodukte eine überzeugende Option. Trockenvarianten haben hingegen noch Verbesserungsbedarf, insbesondere in Geschmack und Textur.

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