29. Dezember 2024 – Radio Brocken
Der Trend nach dem perfekten Fleischersatz wird immer größer – doch wie nah können die Alternativen wirklich ans Original herankommen?
Seit 2016 hat Stiftung Warentest fast 150 vegetarische und vegane Fleischalternativen getestet, von denen die meisten geschmacklich überzeugen und oft bessere Nährwerte als die tierischen Originale bieten. Der Fleischverbrauch sinkt seit Jahren, während das Angebot an Ersatzprodukten stetig wächst – durch Gesundheitsbewusstsein, Tierwohl, Umwelt- und Klimaschutz. Getestet wurden unter anderem pflanzliche Bratwürste, Burger-Patties, veganes Hack, Aufschnitt und Schnitzel, deren Nährstoffzusammensetzung häufig gut bis sehr gut war. Dabei gilt: Je näher der Name am tierischen Vorbild ist, desto ähnlicher muss das Produkt dem Original sein.
Fleischlos genießen: Zwischen Nährwerten und Schadstoffen
Fleischalternativen punkten oft mit guten Nährwerten, können aber aufgrund ihrer starken Verarbeitung auch einen hohen Fett- oder Salzgehalt aufweisen. Paniertes wie Veggie-Schnitzel oder Nuggets spart selten Kalorien – so haben vegane Schnitzel oft mehr Fett und Kohlenhydrate als die Originale. Besser sind vegane Bratwürstchen, die im Vergleich zu Schweinefleisch ein Drittel weniger Kalorien, halb so viel Fett und deutlich weniger gesättigte Fettsäuren enthalten. Rund zwei Drittel der Alternativen kommen geschmacklich nah an die tierischen Vorbilder heran, wobei pflanzliche Zutaten oft zu schmecken sind. Allerdings wurden in einigen Veggie-Produkten Schadstoffe gefunden – von 147 getesteten Produkten waren sechs stark belastet, was aber auch bei tierischen Produkten vorkommt.
Klimafreundlich genießen
Laut Umweltbundesamt erzeugt Schweinefleisch dreimal so viele Treibhausgase wie die gleiche Menge Fleischersatz aus Soja. Zudem verbrauchen pflanzliche Alternativen weniger Wasser und Anbaufläche, da die verarbeiteten Pflanzen direkt für die Ernährung genutzt werden. Fleischersatzprodukte sind damit eine klimaschonende Alternative, die oft gut schmecken, auch wenn sie nicht immer genau wie das tierische Produkt sind.
Testsieger und Testverlierer
Die Testergebnisse zeigen, dass 48 % der Fleischersatzprodukte mit "Gut" bewertet wurden, also gut die Hälfte der Produkte. 42 % erreichten "Befriedigend" und 4 % "Ausreichend". Lediglich 6 % schnitten mit "Mangelhaft" ab, was auf erhebliche Mängel hinweist.
Besonders erfolgreich waren Produkte von Rügenwalder Mühle, die in acht Tests sechsmal als Testsieger hervorgingen. Auch verschiedene Aldi-Eigenmarken erzielten die Gesamtnote "Gut" und konnten überzeugen.