24. April 2023 – Radio Brocken

Stiftung Warentest

Stiftung Warentest: So gelingen die perfekten roten Nägel

Leuchtende Farbe, schöner Glanz, lange Haltbarkeit: Das alles sollen rote Nagellacke im besten Fall gewährleisten. Stiftung Warentest hat 20 Produkte unter die Lupe genommen. Das Prädikat „gut“ gab es gleich siebenmal.

nagellack rot finger kosmetik © pixabay.jpg

Er gehört zu den Klassikern unter den Beauty-Produkten. Schon Hollywood-Ikonen wie Marilyn Monroe und Marlene Dietrich haben ihn getragen, und noch größere Prominenz hat er durch Uma Thurman und den Film „Pulp Fiction“ erlangt. Auch in Zeiten ständig wechselnder Trends bleibt er weiterhin beliebt: roter Nagellack.

Gute Farbe in unterschiedlichen Preisklassen

Schön gleichmäßig soll die Farbe verteilt sein, glänzend und kräftig leuchtend – und das möglichst noch nach mehreren Tagen. Doch mit welchen Produkten gelingen die perfekten roten Nägel? Stiftung Warentest hat 20 Lacke genauer unter die Lupe genommen. Im Mittelpunkt der Untersuchung standen kosmetische Eigenschaften – etwa Glanz, Deckkraft und Haltbarkeit – und die Einfachheit in der Anwendung. Auch Schadstoffe und das Einhalten von Werbeversprechen spielten eine Rolle.

Das Ergebnis: Sieben der getesteten Produkte können mit der Gesamtnote „gut“ überzeugen. Mit einer Bewertung von 2,2 teilen sich der Luxuslack „Dior Vernis“ – fünf Milliliter kosten 15,50 Euro – und die günstigere Variante von Essie für 3,70 Euro je fünf Milliliter den ersten Platz. Dass tolle Farbe nicht unbedingt viel Geld kosten muss, zeigt auch „Gel Nail Colour“ von Essence. Der Fünf-Milliliter-Preis liegt bei nur 1,12 Euro, die Bewertung ist mit 2,5 ebenfalls ein „gut“.

Kritik an falschen Werbeversprechen

Für zwölf der Farben gibt es im Gesamturteil ein „befriedigend“. Auf dem vorletzten Platz landet mit einer 3,5 das Produkt „Miracle Pure“ von Max Factor X. Am schlechtesten schneidet der „Natural Beauty Happy Nails 20-free“-Lack von Benecos ab. Mit einer Note von 3,9 reicht es für die vegane Farbe gerade einmal für das Prädikat „ausreichend“. Daran sind nicht zuletzt fragwürdige Werbeversprechen schuldig, die das Produkt nicht halten kann. Das „20-free“ im Namen soll nämlich für 20 Inhaltsstoffe stehen, die angeblich nicht im Lack enthalten sind, zum Beispiel die Lösemittel Toluol und Aceton. Beide konnten die Experten von Stiftung Warentest jedoch in dem Fläschchen nachweisen.

Auch sieben weitere Lacke sind durch bedenkliche Inhaltsstoffe aufgefallen, sogenannte Nitrosamine, die als krebserregend gelten. Dennoch: Laut Stiftung Warentest sind die ermittelten Konzentrationen noch nicht bedenklich; strengere Kontrollen seien jedoch wünschenswert. Ebenfalls in der Kritik: Lösemittel wie Aceton und Xylol. Sie können Augen und Atemwege reizen und unter Umständen für Unwohlsein sorgen. Sind sie im Nagellack enthalten, müssen sie in der Liste der Inhaltsstoffe aufgeführt werden. Eine Vorgabe, an die sich kaum ein Hersteller hält. Im Gegenteil: Auf vielen Flaschen ist eine solche Liste gar nicht zu finden, sondern nur in den Geschäften einsehbar.

Vorbereitung sorgt für bessere Ergebnisse

Durchweg gut bis sehr gut schneiden die getesteten Nagellacke hingegen in den Punkten Glanz und Deckkraft ab, ebenso bei der Farbentnahme und dem einfachen Auftragen. Lediglich Benecos muss im letzten Punkt Abstriche hinnehmen. Was die Haltbarkeit angeht, verteilen die Experten ein Lob an die Firmen Alessandro, Anny, Catrice, Chanel, Dior und Yves Rocher.

Unabhängig vom Testergebnis gibt es allerdings einige Dinge, die jeder bei der Nagellacknutzung selbst beachten, und somit für eine möglichst schöne Optik sorgen kann. So sollten die Nägel im Vorfeld gründlich gereinigt und abgetrocknet werden. Ein durchsichtiger Unterlack kann Verfärbungen der Nägel verhindern, ein Überlack die Farbe vor Kratzern schützen. Mit dem Auftragen der Farbe sollte man laut den Experten in der Nagelmitte beginnen, dann schnell zu den Seiten hin weitermachen und etwas Abstand zum Nagelbett halten. Zwei Farbschichten übereinander sorgen für maximale Leuchtkraft

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