31. August 2023 – Radio Brocken

Stiftung Warentest

Smarte Heizkörperthermostate: Was bringen die Hightech-Elemente?  

Stiftung Warentest hat smarteHeizkörperthermostate getestet. Das sind die Ergebnisse.

Heizung thermostat wärme winter heizen © pixabay.jpg

Finden Sie es auch lästig, wenn Sie nach der Arbeit in einekalte Wohnung kommen? Oder man fährt ein paar Tage in den Urlaub und vergisst die Heizkörper herunterzuregeln. Dann sind smarte Heizkörperthermostate genau das richtige für Sie und nehmen Ihnen die händische Anpassung ab.

Doch wie gut funktionieren die Geräte und wie intuitiv ist Ihre Bedienung? Diesen Fragen hat sich Stiftung Warentest für Sie gewidmet.

Wie wurde getestet?

Stiftung Warentest nahm in diesem Test 11 Geräte und ihre zugehörigen Apps unter die Lupe. Dabei wurde zuerst eine Außentemperatur von drei Grad simuliert, um die Fähigkeit der Thermostate auf Konstanthaltung der eingestellten Wunschtemperatur von 21 Grad zu prüfen. Dies wurde über 4h am Tag und noch einmal bei verringerter Temperatur über Nacht beobachtet. Im Anschluss wurde noch das Verhalten beim Lüften getestet sowie bei sehr niedrigen Temperaturen. Im letzten Schritt betrachteten die Tester den Aufwand für die Montage und Inbetriebnahme der Geräte mit der Bedienung der einzelnen, voreingestellten Heizprofile sowie die Wartung und das Datenverhalten der Apps.

Ist das Teuerste doch immer das Beste?

Von den 11 getesteten Geräten schneiden 6 gut ab und nur eines ausreichend. Die Raumtemperatur regeln also fast alle zuverlässig.
Der Testsieger ist dennoch die teuerste Variante Evo von Homematic IP mit 110€, gefolgt von FritzDect 302 von AVM mit 58€. Nur bei diesen Geräten erhalten Sie eine nutzerfreundliche App und generell ein gutes rund um Paket.

Alle Geräte lassen sich ohne Probleme montieren, doch die Inbetriebnahme durch die Apps ist zum Teil sehr kompliziert und die einzelnen Heizpläne lassen sich, vor allem bei Shellynicht ohne technische Expertise nachjustieren.
Selbes Gerät versagt auch komplett beim Frostschutz: selbst nach -12 Grad findet keine Anpassung statt, da an dieser Stelle eine entsprechende Voreinstellung fehlt.Hama hat ähnliche Probleme. Auch Somfy und Netatmo fallen negativ auf, da ihre Apps nicht benötigte, persönliche Daten sammeln.

Wenn Sie jetzt auf den Geschmack gekommen sind, dann sollten Sie zuvor wissen, dass die Anschaffung der Thermostate sehr teuer ist, da ein einzelnes kaum Wirkung entfaltet. Im Modellhaushalt der Tester beträgt der Neuanschaffungswert zwischen 264€ - 710€. Zum Teil werden zusätzlich noch Steuergeräte, oder Fenstersensoren für mehr Effektivität benötigt, welche dann noch einmal mit bis zu 80€ zu Buche schlagen. Bei AVM zum Beispiel übernimmt ihr W-Lan Router diese Aufgaben.

Fazit: Kostspielig und nicht zwingend notwendig

Es lässt sich also sagen, dass smarte Heizkörperthermostate mit ihren Heizplänen durchaus eine Lösung für effizienteres Heizen sind und dadurch Energie und Geld sparen.
Wenn Sie allerdings schon über einen gut gedämmten Wohnraum verfügen, ist die kostspielige Anschaffung nur sinnvoll, um konstant eine perfekte Wohlfühltemperatur zu halten, oder sich die Organisation des Temperaturregelns zu ersparen.

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