24. August 2023 – Radio Brocken

Öko-Test

Fischstäbchen: Der Klassiker im Test

Fischstäbchen - jeder kennt sie, jeder liebt sie. Auch auf Ihrem Teller findet sich sicherlich ab und an ein Stück Fisch mit knuspriger Panade. Das ist auch kein Wunder, denn er ist schnell zubereitet, schmeckt lecker und enthält wichtige Nährstoffe und Omega-3-Fettsäuren. Aber ist das tatsächlich immer der Fall?

Fischstäbchen

Wie wurde getestet?

Um bewerten zu können, bei welchem Produkt Sie nicht nur die beste Qualität, sondern auch die nachhaltigste und schmackhafteste Variante erhalten, sind die Tester von Öko-Test in drei Schritten vorgegangen:

Zuerst wurden Proben aller 19 Fischstäbchen zur Analyse ins Labor geschickt, um diese unter anderem auf Schwermetalle, Mineralölbestandteile oder Fettschadstoffe zu untersuchen.
Besonders letzterer Stoff, der beim Vorfrittieren in der Produktionsstrecke entstehen kann, steht in der Kritik schädlich zu sein. Werden die darin enthaltenen 3-MCPD Fettsäureester oder Glycidil-Fettsäureester nämlich später im Darm abgebaut, entstehen laut EFSA nachweislich krebserregende und erbgutschädigende Stoffe. Diese konnten im Test bei 11 von 19 Produkten festgestellt werden und trotz Versprechungen der Hersteller lässt sich hier keine qualitative Verbesserung zum Test von 2020 erkennen.

Im nächsten Schritt wurden die Lieferketten und damit einhergehend die Fanggebiete, ihre Bestände und die Fangmethodik näher betrachtet. Da laut Welternährungsorganisation über 90% der weltweiten Fischbestände an den Grenzen ihrer Ertragsfähigkeit und Gesundheit stehen und immer mehr Hersteller mit Nachhaltigkeitslabeln werben, wurde hier gefragt, ob deren Versprechen auch Gehalt haben.

Zusätzlich zum Test im Labor und der Lieferkettennachverfolgung, unterzogen die Ökotest Experten die Fischstäbchen einer sensorischen Kostprobe, um deren gewünschter Textur auf den Zahn fühlen zu können.

Ausgerechnet die Bio-Produkte von Alnatura und Co. schneiden schlecht ab

Die fast überall erkannten Fettschadstoffe überschritten nur in zwei Fällen die Grenzwerte drastisch: bei den Golden Seafood Fischstäbchen von Aldi Süd und der Marke von Eismann. Alle weiteren untersuchten Produkte waren gesundheitlich absolut bedenkenlos und wiesen keine sensorischen Auffälligkeiten bei den Kostproben durch die Tester auf.

Dazu gehören auch die Fischstäbchen von Alnatura und die Followfood Kabeljau-Fischstäbchen. Diese erhielten dennoch die Note mangelhaft, aufgrund Ihrer deklarierten Bio-Qualität und Nachhaltigkeit, obwohl Sie die Standardfangmethode für z.T. überfischte Arten nutzen und damit dem Ökosystem Meer dauerhaft schaden.

Insgesamt schnitten 6 Produkte, unter anderem von Iglo, Frosta sowie Wild Ocean mit der Note gut ab. Dabei sind die Fischstäbchen von Wild Ocean die Wahl für die Konsumenten, welche besonders auf die Nachhaltigkeit und Herkunft ihrer Lebensmittel achten, was jedoch mit 13,49€ für 10 knusprige Fischstäbchen auch seinen Preis hat.

Fazit

Es lässt sich also zusammenfassen, dass Fischstäbchen auch weiterhin bedenkenlos auf unseren Tellern landen können und dabei keine gesundheitlichen Probleme mit sich bringen, solange man das fetthaltige Produkt in Maßen konsumiert. Ein Tipp für diejenigen, die ein paar Kalorien sparen möchten: Backen Sie die Fischstäbchen doch einfach ohne Fettzugabe im Backofen. Also auf die Fischstäbchen, fertig, los!

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