27. April 2023 – Radio Brocken
Die Deutschen lieben ihre Katzen – und wollen sie deshalb nur mit dem besten Futter versorgen. Stiftung Warentest hat 22 Trockenfutter untersucht. Für Tierhalter gibt es gute Nachrichten.
Sie schnurren, sind oft verschmust und haben – so scheint es – die Kunst der Entspannung bis zur Perfektion gemeistert: Katzen sind und bleiben der Deutschen liebstes Haustier. Und ebenso wie Herrchen und Frauchen haben die Vierbeiner regelmäßig Hunger; bei der Nahrungsaufnahme zeigen sie sich schon mal wählerisch.
Zwei Drittel der Futter „gut“ oder „sehr gut“
Vielen Besitzern liegen ihre tierischen Familienmitglieder sehr am Herzen, sodass sie ihnen nur das Beste Futter vorsetzen wollen. Um die Auswahl zu erleichtern, hat Stiftung Warentest nun 22 verschiedene Trockenfutter untersucht. Besonderen Wert haben die Experten darauf gelegt, wie gut das Futter die Vierbeiner mit Nährstoffen versorgt. Auch die aufgedruckten Fütterungsempfehlungen spielten beim Test eine Rolle, ebenso möglicherweise enthaltene Schadstoffe, die Nutzerfreundlichkeit der Verpackung und die Richtigkeit von Werbeversprechen. Das Ergebnis dürfte Katzenbesitzer freuen: 15 der 22 Produkte schneiden insgesamt mit einem „gut“ oder „sehr gut“ ab.
Der Testsieger versorgt nicht nur die Samtpfoten mit reichlich Nährstoffen, sondern schont auch den Geldbeutel der Besitzer. Mit einer Note von 1,3 hat das „Attica Knuspermenü Knusprige Mischung mit Rind“ von Netto die Nase vorn. Eine Tagesration für eine leicht übergewichtige, etwa vier Kilo schwere Katze kostet gerade mal sieben Cent; der Zwei-Kilo-Beutel 2,29 Euro. Die anderen sehr guten Produkte mit einem Testergebnis von 1,5 sind hingegen teurer: Zweieinhalb Kilo von „Real Nature Wilderness Ranger's Forest Adult“ kosten stolze 26 Euro, zwei Kilo des Futters „Adult mit Strauß“ von Sanabelle 20 Euro.
Können Katzen vegan ernährt werden?
Schlusslicht sind zwei der drei getesteten veganen Futtermittel: Das „Vegan Complete food for adult cats“ von „V.E.G. Vegetal Ethical Gourmet“ erzielt mit 3,7 ein „ausreichend“. Abstriche gibt es hier vor allem für falsche Fütterungsempfehlungen auf der Packung und einen Übersetzungsfehler, der das Produkt fälschlicherweise als „Alleinfuttermittel“ ausweist. Ein glattes „mangelhaft“ gibt es für das „Benevo Adult Original“. Es enthält laut Stiftung Warentest viel zu wenig Jod; einige Gewichtsklassen würden bei Fütterung laut Empfehlung zu wenig Protein bekommen und Angaben seien teils schlecht lesbar.
Dennoch: Abgesehen von „Benevo“ ist eine gute bzw. befriedigende Nährstoffversorgung auch durch die getesteten veganen Produkte von V.E.G. und „Ami One Planet“ möglich. Inwieweit die Nährstoffe aus pflanzlichen Quellen im Vergleich zu tierischen von Katzen tatsächlich verwertet werden können, ist jedoch nicht ganz klar. Prof. Dr. Ellen Kienzle von der Ludwig-Maximilians-Universität München rät Tierhaltern, die ihre Katze fleischlos ernähren wollen, zusätzlich Taurin zu füttern – täglich 200 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Und: Der Tierarzt sollte über die vegane Ernährung Bescheid wissen.
Keine Probleme mit Schadstoffen
Ein positives Fazit zieht Stiftung Warentest im Hinblick auf Schadstoffe: In keinem der untersuchten Produkte wurden bedenkliche Schadstoffmengen gefunden. Vier Futter enthalten zwar Zucker, doch auch hier ist der Gehalt nicht besorgniserregend. Minderwertige Zutaten wie Teile von Hufen oder Borsten waren unter dem Mikroskop nicht zu entdecken.
Übrigens: Wie der Name schon verrät, ist in Trockenfutter nur wenig Wasser enthalten. Unabhängig von der Wahl des Produkts sollten Katzenbesitzer ihrem Tier also immer etwas Wasser bereitstellen.