01. März 2023 – Radio Brocken
Hunde- und Katzenbesitzer sollten spätestens jetzt mit einem sicheren Zeckenschutz starten.
Sachsen und Sachsen-Anhalt haben ein Zeckenproblem
Während 2019 bundesweit die Zahl der durch Zecken übertragenen Virusinfektion FSME zurückgegangen ist, gab es in Sachsen und Sachsen-Anhalt einen deutlichen Anstieg. Und die Spinnentiere sind in der Regel ab März aktiv, in warmen Wintern aber auch früher. Je nach Temperatur sind bestimmte Arten sogar ganzjährig zu beobachten.
Und sie zeigen einen für große Teile Mitteldeutschlands gefährlichen Trend. Denn während bundesweit die Zahl der Menschen, die an der von Zecken übertragenen Virusinfektion FSME erkrankten, deutlich zurückging – von 607 auf 462 – stieg sie bei uns deutlich an.
Hunde sind auch gefährdet – Katzen nicht
Und auch wer mit seinem Hund in den Wald geht, sollte besser aufpassen, und Zecken so schnell es geht entfernen. Denn die Tiere sind ebenfalls anfällig für die Viruserkrankung, sagt Dobler. Für Katzen dagegen sind Zecken höchstens lästig.
Vorsicht bei Hausmitteln!
Es ist ein durchgehender Schutz für Hunde und Katzen trotzdem empfehlenswert. Neben Hunden gehören auch Freigängerkatzen zu den besonders gefährdeten Tieren. Diese Tiere sollte man auf jeden Fall mit Zeckenschutz-Präparaten schützen. Wichtig für Katzen ist, dass bei ihnen ausschließlich solche Mittel angewendet werden, die speziell für sie zugelassen sind. Manche Präparate, die für andere Tiere, meist Hunde, zugelassen sind, können bei Katzen zu schweren Unverträglichkeiten führen oder sogar tödlich sein. Dies gilt speziell für Präparate mit dem Wirkstoff Permethrin, der für Hunde sehr gut verträglich ist, von der Katze aber nicht verstoffwechselt werden kann.
Vorsicht ist auch bei Hausmitteln geboten, die aufgrund ihrer "natürlichen" Herkunft vermeintlich gut verträglich sind. Gern genutzte Öle wie Teebaumöl können ebenfalls zu schweren Vergiftungen führen. Um hier keine Risiken einzugehen, sollten Tierhalter besser auf zugelassene Tierarzneimittel zurückgreifen. Es empfiehlt sich zudem die Packungsbeilage vor der Anwendung genau zu lesen. Im Zweifel hilft ein Beratungsgespräch mit dem Tierarzt.
Kleine Anmerkung: Viele Hundebesitzer schwören auf Bernsteinketten. Die sehen zwar stylisch und schick aus, bringen aber nichts. Außer dem Bernstein- bzw. Schmuckhändler ein paar Euro mehr Umsatz.
Babesiose, Ehrlichiose, Tularämie & Co. bei Tieren
Hunde und Katzen werden in unseren Breitengraden am häufigsten von Schildzecken - dazu zählt beispielsweise der Holzbock - befallen. Dieser kann die Erreger der Borreliose oder der Anaplasmose übertragen. Die Auwaldzecke ist Überträger der Babesiose, die für den Hund gefährlich werden kann. Die dritte Zeckenart im Bunde ist die Braune Hundezecke, die trotz ihres Namens auch Katzen und Menschen für eine kleine Blutmahlzeit nicht verschmäht. Sie überträgt ebenfalls die Erreger der Babesiose und der Ehrlichiose, Katzen können durch ihren Stich auch mit Erregern der Tularämie infiziert werden.
Welche Krankheiten Menschen von Zecken bekommen?
Zecken zählen nicht gerade zu unseren Lieblingstieren. Zum einen sind sie nicht besonders hübsch anzusehen, zum anderen können die kleinen Krabbeltiere eine gefährliche Fracht an Viren, Bakterien und Parasiten beherbergen. Die Sorge, dass durch Zecken Krankheiten auf Hunde und Katzen, aber auch auf Menschen übertragen werden können, ist nicht unbegründet.
Die Borreliose ist eine Krankheit, die durch Zecken übertragen wird. Sie wird auch Lyme-Borreliose oder Lyme-Krankheit genannt. Die Borreliose kann vielgestaltig und unterschiedlich schwer verlaufen und betrifft überwiegend die Haut, aber auch das Nervensystem, die Gelenke und das Herz können betroffen sein.
Auch können Zecken Träger des FSME-Virus sein, dieser kann eine Hirnhautentzündung verursachen, die sogenannte Frühsommer-Meningoenzephalitis.
Gegen FSME kann man sich impfen lassen
Gegen die Krankheit, die wie eine Sommergrippe beginnt und im schlimmsten Fall zu schweren Gehirn- und Rückenmarkentzündungen führen kann, gibt es eine Impfung. Eine sinnvolle Maßnahme, wenn man viel draußen in der Natur unterwegs ist, denn die FSME-Viren gehen mit dem ersten Biss direkt in den Körper, erklärt Gerhard Dobler.