18. November 2020 – Jana Blume
Eine veröffentlichte Studie der EU-Kommission deutet auf eine drastische Verschärfung der Abgasgrenzwerte hin.
Ab 2025 plant die EU-Kommission eine neue Abgasnorm - die sogenannte Euro-7-Norm. Und die hat es in sich: Mit dieser stark verschärften Abgasnorm sollen künftig nur noch PKWs zugelassen werden, die nahezu kein CO2 oder sonstige Schadstoffe ausstoßen.
Diese Verschärfungen sind geplant
Laut Beschlussstudie gelten dann diese Grenzwerten:
- Künftig sollen nur noch 30 Milligramm Stickoxid pro Kilometer ausgestoßen werden dürfen, im Härtefall sogar nur 10 Milligramm. Bisher liegen die Grenzwerte bei 60 mg für Benzin-Fahrzeuge, 80 mg für Diesel-Fahrzeuge.
- Der Ausstoß von Kohlenmonoxid soll bei Benzin-Fahrzeugen von 1000 auf 500mg reduziert werden, bei Dieselfahrzeugen von 300 auf 100mg.
Beim neuen Prüfverfahren müssen die Abgaswerte dann nicht nur im sogenannten Realbetrieb eingehalten werden, sondern auch unter Randbedingungen, wie Vollgas, Fahrt bei kalten Temperaturen oder Fahrt mit Anhänger oder Dachbox.
Keine Neuzulassung für Benzin- und Dieselfahrzeuge
Ab 2025 soll diese neue Abgasnorm würde dann für alle Neufahrzeuge gelten. Bis dahin gebaute Autos stehen unter Bestandsschutz.
Doch die neue Schadstoff-Klasse sorgt auch für reichlich Kritik.
DENN: Experten zufolge würde derzeit kein Benzin- oder Dieselfahrzeug die neuen Grenzwerte einhalten können, wodurch diese nicht mehr zugelassen werden dürften. Das würde dazu führen, dass ab 2025 nur noch Fahrzeuge mit alternativen Antrieben, wie Elektro oder Wasserstoff neu zugelassen werden dürften.
Kritik vom Autobranchenverband
"Die neuen Schadstoffe bei Verbrennermotoren einzuhalten ist technisch unmöglich und das wissen auch alle", sagte die Chefin des Autobranchenverbandes VDA, Hildegard Müller, der Deutschen Presse-Agentur und übt harte Kritik an den Plänen der EU-Kommission. Eine Verschärfung würde damit einem Verbot von Verbrennermotoren gleich kommen und den Autofahrern die Entscheidungsfreiheit nehmen. Zudem sieht der VDA tausende Arbeitsplätze in der deutschen Automobilbranche bedroht.
Bisher betont die EU-Kommission, es handelt sich bei den Plänen nur um eine Studie. Ein endgültiger Beschluss soll erst 2021 getroffen werden.