09. Juli 2021 – dpa Nachrichten
Egal, wie das Wetter ist, das unliebsame Unkraut wächst munter fleißig weiter und kann im Beet kann schnell zum Ärgernis werden. Doch Hobby-Gärtner müssen nicht gleich zu Pflanzenschutzmitteln greifen. Ein simpler Trick hilft hier.
Wie heißt es? Unkraut vergeht nicht. Wie recht das Sprichwort hat.
Egal, ob harte Winter oder trockene Sommer: das Unkraut ist einfach nicht tot zu kriegen. Doch ein einfacher und umweltfreundlicher Trick hilft Ihnen, das Unkrautproblem in Griff zu bekommen.
Ob beim Einkaufen im Online-Shop oder im Supermarkt: Bereits nach wenigen Shopping-Touren kann sich der Papiermüll meterhoch im eigenen Zuhause stapeln. Garten-Freunde sollten sich den vorschnellen Gang zum Abfall-Container aber sparen. Denn, der vermeintliche Müll kann im Garten von großen Nutzen sein.
Mit den Pappresten können Hobby-Gärtner nämlich unliebsames Unkraut im heimischen Beet bekämpfen. Mit nur wenigen Hangriffen kann man die Qualität des Garten-Bodens dazu noch wirksam erhöhen.
Es geht auch ohne chemische Keule
Viel zu schnell greifen viele Garten-Freunde zu chemischen Pflanzenschutzmitteln und Unkrautvernichtern, um das Unkraut im Beet los zu werden. Das muss nicht immer sein, denn in manchen Fällen reicht der Griff zum Altpapier.
Mulchen mit Pappe oder Packpapier: So wird’s gemacht
- Wildkräuter auf dem Beet oder in dem betroffenen Bereich gründlich jäten, vor allem Samenunkräuter wie die Bluthirse vorsichtig entfernen, so dass möglichst wenige Samen zurückbleiben
- Klebestreifen von der Pappe entfernen - nach Möglichkeit Pappe aus dem Lebensmittelbereich nehmen
- Pappe ein- oder mehrlagig auf das Beet oder den vorbereiteten aufgelockerten Boden legen
- Im nächsten Schritt braucht das abgedeckte Beet kräftig Wasser und eine etwa fünf bis zehn Zentimeter dicke Schicht aus Blumenerde. Alternativ kann man über die Kartons auch Kompost streuen
- Abschließend kann das Beet noch mit einer Mulch-Schicht bedeckt werden. Das sorgt für einen starken Extra-Schutz gegen mögliches Unkraut im Beet
- Nach Wunsch Blumensamen oder Herbst- beziehungsweise Wintergemüse gemäß der Anleitung aussäen
Durch die schützende Schicht aus Pappe stirbt das Unkraut ab. Doch das Papp-Konstrukt hat noch einen positiven Nebeneffekt für Natur und Tiere: Insbesondere Regenwürmer fühlen sich in dem mit Pappe angereicherten Boden sehr wohl. Und aus dem wildwachsendem Ärgernis Unkraut wird kurz darauf nützlicher Dünger für den Garten. Die Folge: eine eindeutige Verbesserung der Boden-Qualität.
Im Frühjahr mit der Schaufel durch die Pappschicht stechen
Unter der Erd- oder Laubschicht wird die Pappe langsam zersetzt. Je nachdem, wie dick sie ist, braucht Pappe sechs bis zwölf Monate zum Verrotten. Haben Sie die Aktion im Herbst gemacht, können Sie im Frühjahr problemlos mit der Pflanzschaufel durch die Pappe stechen, um etwas einzupflanzen.
Anmerkung:
Pappe aus dem Lebensmittelbereich in kleinen Mengen im Garten zu verwenden, ist wahrscheinlich grundsätzlich unproblematisch. Trotzdem gilt laut Umweltbundesamt: Die Verwendung von Pappen für die Abdeckung von Beeten ist kein bestimmungsgemäßer Gebrauch solcher Verpackungen. Sie sollten eher recycelt werden.