13. Januar 2025 – Radio Brocken
Mieten oder doch ein Eigenheim kaufen: Diese Entscheidung ist nicht einfach. Eine Faustregel kann bei der Entscheidung hilfreich sein. Ein
Berlin – Kaufen oder mieten? Eine Frage, die Millionen Menschen mindestens einmal im Leben beschäftigt. Doch was ist wirklich die bessere Wahl? Pauschale Antworten gibt es nicht, denn die Entscheidung hängt stark von individuellen Wünschen und finanziellen Möglichkeiten ab. Doch eine einfache Faustregel kann helfen, die finanzielle Seite dieser wichtigen Lebensentscheidung besser einzuschätzen.
So funktioniert die Faustregel
Der Schlüssel liegt im sogenannten Kaufpreis-Miete-Verhältnis. Um dieses zu berechnen, benötigen Sie den Kaufpreis Ihrer Traumimmobilie und die Jahreskaltmiete eines vergleichbaren Objekts. Teilen Sie den Kaufpreis durch die Jahresmiete – das Ergebnis zeigt, nach wie vielen Jahren sich der Kauf amortisieren würde.
Laut Experten ist ein Wert unter 20 ein gutes Zeichen: Der Kaufpreis gilt dann im Vergleich zur Miete als relativ günstig, und der Kauf könnte sich lohnen. Werte über 25 hingegen machen einen Kauf weniger attraktiv. Die Stiftung Warentest setzt die Grenze in aktuellen Marktbedingungen sogar noch höher an: Erst ab einem Wert von 27 wird der Kauf als finanziell unattraktiv eingestuft.
Ein Rechenbeispiel, das Klarheit schafft
Das Ratgeberportal „Finanztip“ liefert dazu ein einfaches Beispiel: Eine 100-Quadratmeter-Wohnung kostet 240.000 Euro. Die Vergleichsmiete liegt bei 10 Euro pro Quadratmeter, also 12.000 Euro pro Jahr. Der Kaufpreis wird nun durch die Jahresmiete geteilt – das ergibt ein Verhältnis von 20. In diesem Fall wäre der Kauf eine lohnende Option. Würde die Wohnung hingegen 300.000 Euro kosten, ergäbe sich ein Verhältnis von 25, und der Kauf wäre weniger rentabel.
Komplexere Berechnungen mit Online-Rechnern
Wer es noch genauer wissen will, kann auf digitale Hilfsmittel zurückgreifen. Die Stiftung Warentest bietet auf ihrer Webseite einen Rechner an, der detaillierte Vergleiche zwischen Kauf und Miete ermöglicht. Dabei fließen zahlreiche Variablen in die Berechnung ein, darunter Instandhaltungskosten, Nebenkosten, Wertsteigerungsprognosen sowie die Verzinsung von Ersparnissen.
Während Käufer ihr Vermögen über den Immobilienwert abzüglich der Restschuld aufbauen, können Mieter ihr Eigenkapital und die laufenden Ersparnisse beispielsweise verzinslich anlegen. So wird klar ersichtlich, welche Option langfristig mehr Vermögen schafft.
Fazit: Keine Pauschalantwort – aber klare Orientierung
Ob Miete oder Kauf die bessere Wahl ist, hängt von vielen Faktoren ab. Doch mit der Faustregel und den verfügbaren Rechnern lassen sich die finanziellen Aspekte der Entscheidung deutlich besser bewerten. Am Ende bleibt es eine ganz persönliche Entscheidung – aber eine, die mit den richtigen Tools gut durchdacht getroffen werden kann.