13. Oktober 2022 – Radio Brocken

Energiespartipps

Elektro-, Induktion- oder Gasherd – Wer kocht günstiger, wer schneller?

Ein neuer Herd ist fällig? Dann hat man die Wahl zwischen Gas-, Elektro- und Induktionsherden. Doch jeder Herd-Typ hat seine Vor- und Nachteile. Welche das sind, lesen Sie hier.

küche herd kochen topf essen © pixabay.jpg

Wer gerne und viel kocht, muss sich auf seinen Herd verlassen können. Mit welchem Herd-Typ am besten die Zubereitung von Speisen gelingt, da gehen die Meinungen auseinander. Viele Köche schwören auf Gasherde, weil die Flamme sich punktgenau regeln lässt. Andere wiederum bevorzugen Elektroherde mit Glaskeramik-Kochfeld, denn diese sind einfach zu nutzen und recht leicht zu reinigen. Aber auch Induktionsherde stehen hoch im Kurs und werden immer beliebter. Da bei denen nur der Topf, nicht aber die Herdplatte heiß wird.

Hier die Vor- und Nachteile der verschiedenen Herdarten im Überblick.

Der Klassiker: Ceranfeldherd

Bei Elektroherden mit Glaskeramik-Kochfeldern - im allgemeinen Sprachgebrauch auch als Ceranfelder bezeichnet - wird die Hitze durch glühende Heizwendel erzeugt, die sich unter der Glaskeramikoberfläche befinden. Ihr Vorteil: Gegenüber den gusseisernen Platten sind sie wesentlich leichter zu reinigen. Viele Ceranfelder verfügen zudem über ein Touchscreen-Bedienfeld, wodurch sie sich komfortabel bedienen lassen. Nachteil: sie benötigen relativ viel Energie und brauchen zudem recht lange, bis die eingestellte Hitzestufe erreicht ist. So vergehen zwischen sieben bis zehn Minuten, bis 1,5 Liter Wasser kochen. Laut mein-klimaschutz.de summieren sich die Stromkosten bei intensiver Nutzung in zehn Jahren auf rund 1.500€ und der Elektroherd kann sich schnell als Stromfresser entpuppen. Dem gegenüber stehen die meist günstigen Anschaffungskosten.

Vorteile

  • leichte Reinigung
  • komfortable Bedienung
  • geringe Anschaffungskosten

Nachteile

  • hoher Energieverbrauch
  • viel Zeit, bis eingestellte Hitzestufe erreicht ist
  • bei intensiver Nutzung hohe Stromkosten


Der Schnelle: Induktionsherd

Sie sind die Turbos unter den Herden. Die Induktionskochfelder heizen den Topfinhalt schneller auf und verbrauchen ca. 20 Prozent weniger Energie als strahlungsbeheizte Kochfelder. 1,5 Liter Wasser kochen bereits nach fünf bis acht Minuten. Der Clou: mit zugeschaltetem Booster geht es sogar noch etwas schneller. Es wird auch nur der Topfboden aufgeheizt. Der Nachteil: man kann nur Töpfe verwenden, deren Böden aus Gusseisen oder Stahl gefertigt sind, also Induktionsgeeignet sind. Da die Hitze direkt im Boden des Topfes erzeugt wird, bleibt das Kochfeld selbst relativ kalt. Dies schützt vor Verbrennungen und verhindert auch ein Einbrennen, falls das Kochgut einmal überkocht.

Bei zehnjähriger Nutzung liegen die Stromkosten mit 800 bis 1.000 Euro unter denen eines Herdes mit strahlungbeheiztem Ceran-Kochfeld. Allerdings sind die Anschaffungskosten jedoch meist höher. Daher wird die Haushaltskasse innerhalb dieses Zeitraums nicht spürbar entlastet.

Vorteile

  • schnelles Aufheizen der Topfinhalts
  • Stromverbrauch niedriger als bei strahlungsbeheizten Kochfeldern -> Stromkosten günstiger als bei Elektroherd
  • keine Verbrennungsgefahr, da das Kochfeld relativ kalt bleibt

Nachteile

  • nur Induktionsgeeignete Töpfe verwendbar (Böden aus Gusseisen oder Stahl)
  • relativ hohe Anschaffungskosten


Der Günstige: Gasherd

Einmal einen Gasherd - immer einen Gasherd. Denn wer einen besitzt, mag meist nicht wechseln. Denn dafür gibt es gute Gründe: die Hitze ist stufenlos regelbar und steht sofort zur Verfügung. Es lassen sich alle Topfarten verwenden. Auch wenn diese schon älter und die Böden uneben sind. Allerdings ist beim Kochen Geduld gefragt. Denn bis 1,5 Liter Wasser zum Kochen gebracht sind, vergehen etwa 13 bis 14 Minuten. Wichtig ist: Sie sollten wegen der offenen Flamme auf eine gute Belüftung der Räume achten! Punkten können Gasherde bei der Umweltbilanz und den Kosten. Denn durch die Verbrennung von Gas entstehen zum heutigen Zeitpunkt deutlich weniger Treibhausgase als bei der Stromproduktion. Und innerhalb von zehn Jahren wird das Haushaltsbudget gerade einmal mit 420 bis 580 Euro belastet – bei relativ geringen Anschaffungskosten. Damit ist Kochen mit Gas momentan noch am günstigsten.

Vorteile

  • Hitze lässt schnell und effizient regulieren
  • alle Topfarten verwendbar - auch alte und mit unebenen Böden
  • günstige Verbrauchs- und Anschaffungskosten
  • sind robust, langlebig und wenig reparaturanfällig

Nachteile

  • Verbrennungsgefahr, weil durch offene Flammen die Griffe vom Topf mit erhitzt werden
  • Brand- und Unfallgefahr durch offene Flamme
  • muss immer für ausreichende Belüftung des Raumes gesorgt werden
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