Der Sommer steht voll in den Startlöchern und die Sonne scheint wieder richtig hell. Fluch und Segen zugleich.
Sommer, Sonne und Meer. Nur einen Sonnenbrand dazu braucht keiner. Was schützt oder hilft wirklich? Ist man im Wasser vor der Sonne sicher? Schützt Kleidung? Welche Sonnenschutz-Mythen sonst noch kursieren, lesen Sie hier:
Irrtum 1: Sonnenschutz mit hohem LSF verhindert Bräune
Viele Menschen meinen, dass ein Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF) das Braunwerden verhindert – und benutzen stattdessen Produkte mit zu niedrigen Faktoren. Ein Irrtum! Auch mit einem starken Sonnenschutz wird man braun. Ein hoher Lichtschutzfaktor schützt vor Sonnenbrand und trägt dazu bei, dass die Bräune länger hält.
Tipp: Es gibt sogar spezielle Sonnenöle mit Bräunungs-Aktivierung. Diese Produkte versprechen eine schnellere und langanhaltende Bräunung.
Irrtum 2: Nachcremen verlängert die Schutzzeit
Falsch! Die Wirkung von Sonnenschutzmitteln hält nur für eine gewisse Zeit. Das heißt, durch wiederholtes Eincremen – besonders nach dem Baden – kann man den Schutz zwar erneuern, nicht aber verlängern.
Auch ist es ein Irrtum zu denken, dass, sobald man braun ist, keinen Sonnenschutz mehr braucht. Die Bräune ist nur ein gewisser Schutz vor der aggressiven UV-Strahlung, aber auch gebräunte Haut nimmt bei intensiver Bestrahlung Schaden. Nur werden die Folgen erst später, zum Beispiel in Form von vorzeitiger Hautalterung und Altersflecken, sichtbar.
Irrtum 3: Solariumbesuche bereiten die Haut auf die Sonne vor
Falsch! Tuen Sie sich selbst einen Gefallen und gehen Sie nie (wieder) ins Solarium! Die UVA-Strahlen in Solarien bräunen die Haut zwar schneller als natürliches Sonnenlicht, doch diese Bräune geht aber schnell wieder weg und sie baut nicht die natürliche Lichtschwiele auf, die vor Sonnenbrand schützt. Noch dazu ist die UVA-Dosis in Solarien bis zu zehnmal höher als in der Sonne – und somit auch schädlicher. Wer schon an Tag 1 am Strand knackig braun sein will, trägt besser Selbstbräuner auf. Der schützt allerdings auch nicht vor schädlichen UV-Strahlen.
Irrtum 4: Im Schatten und bei bewölktem Himmel braucht man keinen Sonnenschutz
Jein! Eincremen ist auch hier empfohlen, denn bis zu 85 Prozent der Strahlungsintensität werden von Sand, Wasser oder Gebäuden reflektiert. Und auch Sonnenschirme oder Wolken halten die Strahlen der Sonne nicht vollständig ab! Die Haut bräunt auch im Schatten – zwar langsamer, aber dafür dauerhafter. Und schöner.
Irrtum 5: Im Wasser ist man sicher
Falsch! Das Gegenteil ist der Fall, denn wenn Sonne auf das Wasser scheint, verstärkt die Oberfläche des Wassers die Strahlen. Im Wasser wirkt die Sonne somit stärker - und zwar bis zu einen halben Meter unter der Oberfläche. Hier kommen noch bis zu 60 Prozent der UVB- und sogar 85 Prozent der UVA-Strahlen an. Wasserfeste Produkte halten besser und schützen die Haut mehr vor Chlor- und Meerwasser – aber auch hier muss die Haut mehrmals am Tag eingecremt werden.
Irrtum 6: Gefährlich ist nur ein Sonnenbrand
Falsch! Auch ohne Sonnenbrand kann die UV-Strahlung der Haut Schaden zufügen. Verantwortlich für einen Sonnenbrand, wie auch für die gewünschte, langanhaltende Bräune, sind vor allem die energiereicheren UVB-Strahlen. Die langwelligen UVA-Strahlen sind dagegen für die schnelle, kurzanhaltende Bräunung der Haut verantwortlich. Sowohl UVA wie auch UVB sind für die vorzeitige Hautalterung und ein erhöhtes Hautkrebsrisiko verantwortlich. Je länger man der Bestrahlung ausgesetzt ist, desto höher ist das Risiko, bleibende Schäden zu erleiden.
Irrtum 7: Kleidung ist ein idealer Sonnenschutz
Jein! Stimmt nur bei spezieller UV-Schutz-Kleidung aus atmungsaktiven Hightechfasern. Ein Baumwoll-T-Shirt hingegen lässt je nach Maschendichte, Farbe und Abnutzung durch das Waschen die UV-Strahlen mehr oder weniger durch.
Faustregel: Je dunkler und dichter der Stoff, desto höher der Schutz.
Irrtum 8: Speisequark hilft bei Sonnenbrand
Falsch! Im Gegenteil, die Milchsäurebakterien in Quark können die gestresste Haut irritieren. Besser: Die Verbrennung kühlen. Pads aus dem Eisfach sind aber zu aggressiv, durch die niedrigen Temperaturen kann die bereits geschädigte Haut noch mehr Schaden nehmen. Solange sich keine Blasen gebildet haben, ist ein nasser, kalter Waschlappen die beste Wahl. Bei starken Rötungen helfen entzündungshemmende Acetylsalicylsäure oder ein Hydrokortison-Gel. Trinke Wasser, dein Körper braucht jetzt viel Flüssigkeit. Auch sinnvoll: After-Sun-Cremes mit hautberuhigendem Aloe vera oder Dexpanthenol – sie fördern die Wundheilung.
Fazit:
Vorbräunen im Solarium bringt rein gar nichts, auch im Schatten wird man braun und Sonnencreme ist auch unterm Sonnenschirm und im Wasser Pflicht. Wenn Sie sich das zu Herzen nehmen, kommen Sie knackig braun und ohne Sonnenbrand über den Sommer.