21. März 2023 – Radio Brocken

Bildung

Bundesländer einigen sich: So soll das Abitur der Zukunft aussehen

Manche Bundesländer haben ein härteres Abitur als andere. Dieser Zustand wird schon seit Jahrzehnten kritisiert. Nun gehen die Länder einen ersten Schritt in die richtige Richtung.

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«Abitur» steht auf einer Tafel im Klassenzimmer eines Gymnasiums., Foto: Sina Schuldt/dpa/Symbolbild

Das Abitur in Deutschland soll vergleichbarer werden. Das verlangte schon das Bundesverfassungsgericht im Jahr 2017. Nun haben die Kultusminister der Länder sich endlich der Sache angenommen und eine Reform der "Vereinbarung zur Gestaltung der gymnasialen Oberstufe" beschlossen. Die ursprüngliche Vereinbarung gibt es bereits seit 1972 und wurde schon mehrfach angepasst.

Neueue Regelung zum Abitur: Das wurde vereinbart

Die Abiturnote berechnet sich zu einem Drittel aus der richtigen Abiturprüfung und zu zwei Dritteln aus der vorherigen Qualifitkationsphase. Und genau diesen Teil, also den größeren, wollen die Länder nun stärker vereinheitlichen.

  • Nur noch maximal drei Leistungskurse.
    Bisher können Abiturienten in manchen Bundesländern bis zu vier Leistungskurse belegen. Mit der Neuregelung dürften es dann maximal nur noch drei Leistungskurse sein. Bei zwei Leistungskursen sollen diese fünf Stunden die Woche unterrichtet werden. Bei drei Leistungskursen sind es dann nur noch vier Unterrichtsstunden pro Woche.
  • In vier Halbjahren sind 40 Kurse verpflichtend.
    Die neue Regelung beschließt auch, dass in den vier Halbjahren der Qualifikationsphase insgesamt 40 Kurse verpflichtend belegt werden müssen. Danach fließen dann 36 Kurse davon auch in die Bewertung ein. Im Moment macht das noch jedes Bundesland unterschiedlich und lässt 32 bis 40 Kurse in die Bewertung einfließen.
  • Einheitliche Vorgabe für die Anzahl und Gewichtung von Klausuren.
    In den Leistungskursen sollen bundesweit pro Halbjahr zwei Klausuren geschrieben werden. Im vierten Halbjahr jedoch kann eine Klausur geschrieben werden, muss aber nicht. Wenn zwei Klausuren geschrieben werden, gehen diese zu 50 Prozent in die Halbjahresnote ein. Bei nur einer Klausur, sind es 30 Prozent.
    Bei Grundkursen, die aber auch Prüfungsfächer sind, so wie Deutsch, Mathe oder Fremdsprachen, werden ebenfalls zwei Klausuren pro Halbjahr geschrieben und im vierten Halbjahr gilt wieder die Kann-Bestimmung.
  • Naturwissenschaften drei Stunden pro Woche.
    Naturwissenschaften (Biologie, Physik, Chemie) müssen drei Stunden die Woche unterrichtet werden, wenn sie als Grundkurs belegt wurden. Bisher waren hier auch zwei Stunden möglich.
  • Gesellschaftswissenschaften müssen länger belegt werden.
    Die gesellschaftswissenschaftlichen Unterrichtsfächer müssen mindestens sechs Schulhalbjahre belegt werden. Bislang waren es nur vier Halbjahre.

Neue Regelungen zum Abitur: Ab wann gelten die Änderungen?

Alle Bestimmungen der Vereinbarung finden Sie hier.

Die Bestimmungen treten spätestens für Schüler in Kraft, die 2027 in die sogenannte Einführungsphase eintreten und dann 2030 ihr Abitur machen.

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