09. Januar 2024 – Radio Brocken

Umrüsten, austauschen oder stilllegen

Alte Kamine vor dem Aus – Was Sie jetzt wissen müssen

Viele Kaminbesitzer sehen sich in diesem Jahr vor eine wichtige Entscheidung gestellt: Soll der alte Kamin ausgetauscht, umgerüstet oder stillgelegt werden? Die Uhr tickt, denn die Frist endet am 31. Dezember. Ab 2025 müssen alle Feuerstellen die strengeren Grenzwerte erfüllen.

Kamin

Wer ist von dieser Regelung betroffen?

Ab dem 1. Januar 2025 müssen sämtliche Kamine und Feuerungsanlagen, die seit 1995 errichtet wurden, die verschärften Anforderungen der Stufe 2 des Immissionsschutzgesetzes (BImSchV) erfüllen. Es ist wichtig zu wissen, dass diese Grenzwerte bereits seit 2015 für neu eingebaute Anlagen gelten. Wenn Sie Ihren Kamin also erst seit 2015 oder später erworben haben, sollten die gesetzlichen Vorschriften bereits erfüllt sein.
Tipp: Wenn Sie sich unsicher sind, sollten Sie Ihren Schornsteinfeger konsultieren.

Was können Besitzer älterer Modelle tun?

Für die Eigentümer älterer Öfen gibt es drei Optionen: Sie können den Kaminofen stilllegen, gegen ein neueres Modell austauschen oder einen Staubabscheider nachrüsten.

Bei Staubabscheidern hat man die Wahl zwischen aktiven und passiben Feinstaubfiltern. Es ist zu beachten, dass aktive Filter mit etwa 1000 Euro sowohl in der Anschaffung als auch im Betrieb teurer sind, da sie einen Stromanschluss benötigen. Passive Staubabscheider sind mit etwa 300 Euro kostengünstiger, müssen jedoch regelmäßig gereinigt und gewartet werden. Die Filterkassette sollte alle ein bis zwei Jahre ausgetauscht werden, was zusätzliche Kosten verursacht.

Kann man immer noch einen neuen Kamin einbauen?

Ja, es ist sogar sicherer, einen neuen Kaminofen zu installieren, da die Hersteller bereits bei der Typprüfung nachweisen müssen, dass ihre Geräte die vorgeschriebenen Grenzwerte einhalten. Modelle, welche das Umweltsiegel 'Blauer Engel' besitzen, heizen besonders emissionsarm und erfüllen damit noch strengere Kriterien als die gesetzlichen Anforderungen. Mit solchen Modellen sind Sie für die Zukunft gut gerüstet.

Der Kostenfaktor für einen neuen Kamin

Die Kosten für den Bau eines neuen Kamins können zwischen 400 und 7000 Euro variieren. Im Durchschnitt geben Kunden etwa 3500 Euro aus. Zusätzlich zu den Gerätekosten kommen noch Aufwendungen für Rohre, Montage, den Anschluss an den Schornstein und die Abnahme durch den Schornsteinfeger hinzu.

Der Verbrauch eines Kamins

Für die Berechnung der Holzkosten gilt die Faustregel: Um einen 50 Quadratmeter großen Raum zehn Stunden lang zu beheizen, werden ungefähr 0,024 Raummeter Holz benötigt. Je nach Holzart kostet ein Raummeter etwa 120 bis 150 Euro.

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