07. Oktober 2024 – Radio Brocken

Gesundheit

Abgepackter Salat: Gesundheitsrisiko aus der Tüte?

Salmonellenfälle in Deutschland, Österreich und Dänemark häufen sich - als Ursache steht abgepackter Rucola im Verdacht. Der Tütensalat ist schon länger im Fokus der Behörden.

Salatblaetter

Fertigsalate sind beliebt und praktisch: Die abgepackte Menge ist meist optimal zum Weiterverarbeiten geeignet und die Tüten gibt es in jedem Supermarkt. Eine aktuelle Bekanntmachung des Robert-Koch-Instituts stellt jedoch einen Zusammenhang zwischen dem Anstieg von Salmonellenvorfällen und dem Verzehr von fertig abgepacktem Rucola her.

Warnung vor dem Verzehr

Der Infektionsstand beläuft sich auf aktuell 98 Personen in Deutschland, die Dunkelziffer ist wahrscheinlich um einiges höher. Zum Vergleich: In den Jahren 2015 bis 2023 belief sich die Zahl der Erkrankten auf maximal 6 Personen pro Jahr. Zeitgleich zu den Infektionen in Deutschland traten Salmonellenvorfälle in Dänemark und Österreich auf, nach Befragungen über das Essverhalten vor der Krankheit konnte der Zusammenhang mit Rucola nachvollzogen werden. Der in Österreich untersuchte Salat, welcher aus Italien stammte, enthielt den eher selten vorkommenden Salmonellentyp S. Umbilo. Dieser verursacht für Salmonellen typische Symptome wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Krämpfe, Durchfall oder Fieber, vor allem ältere Menschen, Menschen mit schwachem Immunsystem und Kleinkinder können von schweren Verläufen betroffen sein.

Kein neues Problem

Unreiner Tütensalat ist schon länger ein gesundheitliches Ärgernis. Bereits 2013 testete Stiftung Warentest 19 verschiedene Salate auf die mikrobiologische Qualität so wie Schadstoffe. Kein einziger der Salate konnte damals als "mikrobiologisch gut" bezeichnet werden, der Verzehr sollte nur in eher geringen Mengen erfolgen. Ein weiteres Problem daran: Die Belastung durch Schadstoffe oder Keime ist beinahe unmöglich zu erkennen. Trotz zu hoher Werte, beispielsweise durch Hefe, sah ein Testsalat noch genau so gut aus wie vorher, des weiteren schmeckte er nicht auffällig. Die Vitamine gehen von Tag zu Tag mehr verloren, deshalb gilt für Tütensalate letztlich der schnelle Verzehr nach Einkauf, um möglichst viele Nährstoffe erhalten zu können.

Nie wieder Tütensalat?

Für den Verzehr gilt es mehrere Dinge zu beachten. Der direkte Verbrauch nach Kauf ist nicht nur gut für den Vitaminerhalt, auch die Belastung durch Keime und Schadstoffe nimmt mit der Zeit immer mehr zu. Vor allem die Feuchtigkeit in den Plastikbeuteln in Kombination mit den austretenden Stoffen wie Zucker und Proteinen führt zu einem erhöhten Risiko und bietet einen guten Nährboden für Bakterien. Des weiteren sollte der Inhalt möglichst gründlich gewaschen werden. Die Gefahr, sich mit einem Erreger zu infizieren oder unreinen Salat zu essen, wird damit minimiert, jedoch nicht ausgeschlossen.

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