20. April 2021 – dpa Nachrichten

Tipps

11 Spargelmythen, die Sie kennen sollten!

Die Spargelzeit hat begonnen und Liebhaber des Edelgemüses freuen sich schon auf frischen Spargel aus Deutschland. Welche Mythen rund um die weißen Stangen kreisen und was dran ist, das haben wir unter die Lupe genommen.

Spargel gemüse essen © pixabay.jpg

1. Spargel ist ein kalorienarmes und gesundes Gemüse.

Stimmt 100%ig!
Denn Spargel besteht zu 93 Prozent aus Wasser und ist daher sehr kalorienarm. Bei einer Portion Spargel mit 100g nimmt man nur 16 Kalorien zu sich.

Fakt:
Der Spargel enthält viele Vitamine und Mineralien, die für das Herz, die Knochen und den Kreislauf gut sind. Gerade Folsäure und Asparaginsäure sind besonderen Stoffe, die den Spargel so gesund machen. Die Folsäure ist ein B-Vitamin, das auch in anderen Nahrungsmitteln enthalten ist, allerdings nur in geringen Mengen. Das hilft u.a. gegen Müdigkeit und Konzentrationsstörungen. Die Asparaginsäure regt die Nierenfunktion an und entwässert diese somit, was für Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen, Diabetes und Bluthochdruck wichtig ist.

Tipp:
Wenn Sie sich gesund ernähren wollen, dann sollten Sie unbedingt Spargel essen. Denn neben den geringen Kalorien, bringt er noch Ihren Vitamin- und Mineralienhaushalt auf Vordermann.


2. Spargel mit blauem Kopf schmeckt nicht.

Falsch!
Natürlich sieht der Spargel optisch dann nicht mehr so schön aus wie der mit weißem Kopf. Aber schmecken tut er genauso. Die bläuliche Färbung kommt von der Sonne, die die Köpfe der Stangen verfärben, wenn die diese aus der Erde sprießen, bevor sie geerntet werden. Sie können also sorglos den "Blaukopf-Spargel" kaufen und sogar ein bisschen sparen, weil dieser günstiger verkauft wird als der weiße Spargel.

Spargelhof Hindorf.jpg


2. Wenn der Spargel bitter ist, ist er schlecht.

Falsch!
Spargel ist selten schlecht. Es ist gerade mal eine von 15.000 Stangen betroffen. Und das liegt meist auch nur daran, weil er zu nah am Wurzelstock abgeschnitten wurde. Schneiden Sie einfach das bittere Ende ab und genießen Sie den Spargel.


4. Der Urin riecht nach dem Spargelessen anders.

Jein!
Manche Menschen besitzen ein Enzym, das die Asparaginsäure in schwefelhaltige Stoffe zersetzt und diese Stoffe sorgen dann für den strengen Geruch des Urins. Bei Menschen, die dieses Enzym nicht besitzen, riecht der Urin normal. Es gibt sogar Menschen, die diesen Spargel-Urin-Geruch überhaupt nicht wahrnehmen.


5. Weißer Spargel ist gesünder als grüner.

Falsch!
Grüner Spargel wächst über der Erde und er bildet unter Sonneneinstrahlung Chlorophyll und mehr Vitamin C. Daher ist der grüne Spargel etwas reichhaltiger an Nährstoffen. Wenn Sie den extra Vitaminschub wollen, dann greifen Sie zum grünen Spargel!


6. Spargel kann nicht eingefroren werden.

Falsch!
Natürlich können Sie Spargel einfrieren. Achten Sie auf folgendes:

  • vorher unbedingt waschen und schälen
  • in Gefriertüten oder -dosen einpacken
  • immer unaufgetaut kochen

Der Spargel hält sich sechs bis acht Monate im gefrorenen Zustand.
Übrigens: Spargel kann nach dem Kochen problemlos wieder aufgewärmt werden.


7. Spargel mit Zucker kochen?

Muss nicht!
Weil der Spargel in der Vergangenheit oft bitter war, wurde früher dieser mit Zucker, Salz und ein bisschen Zitronensaft gekocht. Heute ist dies nicht mehr der Fall, also braucht man auch keinen Zucker mehr hinzugeben. Aber den Zitronensaft sollten Sie bei weißem Spargel nicht vergessen, da dieser den Spargel aufhellt.


8. Rohen Spargel zu essen ist giftig.

Falsch!
Der Spargel - egal ob weißer oder grüner - kann auch roh verzehrt werden, zum Beispiel fein gehobelt im Salat. Allerdings sollten Sie die dünneren Stangen nehmen, da der Geschmack bei dickeren Stangen etwas herber ist.


9. Quietschen zeigt Frische an.

Korrekt!
Sie erkennen an dem hohen Quietschen, das entsteht, wenn man zwei rohe Spargelstangen gegeneinander reibt, die Frische des Gemüses. Weitere Frische-Indizien sind:

  • Glanz
  • Festigkeit
  • geschlossene Köpfe
  • saubere und feuchte Schnittstellen


10. Keinen Rotwein zum Spargel.

Richtig!
Die Gerbstoffe dieser Spirituose verstärken die Bitterstoffe im Spargel. Sie sollten also lieber Weißwein zum Spargel trinken.


11. Steigert das Gemüse die Libido?

Nein!
"Spargel enthält Vitamin E. Das ist das Vitamin, dem die Libido steigernde Wirkung nachgesagt wird", sagt Oecotrophologin Heike Meier. Doch das allein reicht aus ernährungsphysiologischer Sicht nicht aus. Denn Sie müssten große Mengen von Spargel essen, damit genug Vitamin E aufgenommen wird, um eine Wirkung zu erzielen. Bis auf seine an einen Phallus erinnernde Form haftet dem Spargel wenig Elektrisierendes an. Der Mythos ist damit zwar gebrochen, aber die Lust auf das Gemüse nicht.


Guten Appetit!

Spargel essen © pixabay.jpg

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