15. Dezember 2024 – dpa Nachrichten

Migration

Arbeitsagentur: Rückkehr von Syrern hätte wenig Auswirkungen

Wie viele Syrer nach dem Ende der Assad-Herrschaft in ihre Heimat zurückkehren, ist unklar. Der Arbeitsmarkt könnte ihren Rückzug verkraften, doch für manche Branchen wäre eine Herausforderung.

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In Thüringen und Sachsen-Anhalt sollen jeweils mehr als 5.000 syrische Staatsbürger sozialversicherungspflichtig beschäftigt sein. (Archivbild), Foto: Simon Kremer/dpa

Die Rückkehr von Syrern in ihre Heimat hätte nach Ansicht der Regionaldirektion der Arbeitsagentur keine größeren Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt und Thüringen. Es könne sicherlich kurzfristig zu Lücken kommen, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion, Markus Behrens. «Das würde der Markt aber verkraften.» Die Lücken könnten in einigen Bereichen auch sicherlich wieder geschlossen werden. «Außerdem glaube ich nicht, dass alle Syrer zurückgehen werden.»

Derzeit sind nach Angaben der Arbeitsagentur in Thüringen 5.290, in Sachsen-Anhalt 5.041 syrische Staatsbürger sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Bei Größenordnungen von rund 800.000 Beschäftigten sei dies aber nur ein kleiner Anteil. 

Wichtige Stütze im Gesundheitswesen

In einigen Branchen könnte der Wegzug allerdings zu Herausforderungen führen, weil dort Syrer als Fachkräfte arbeiten, die nicht so schnell ersetzt werden können - beispielsweise im Gesundheitswesen. In Thüringen waren im vergangenen Jahr nach Angaben der Landesärztekammer 341 syrische Ärzte registriert – mit knapp 2,5 Prozent stellen sie die größte Gruppe nicht-deutscher Mediziner. 

Auch in Sachsen-Anhalt seien syrische Ärzte wertvoll, teilte der Präsident der Ärztekammer Sachsen-Anhalt, Uwe Ebmeyer, mit. Zwar liegt ihr Anteil mit 1,3 Prozent bei den rund 10.000 berufstätigen Ärzten im Bundesland noch vergleichsweise niedrig, doch von den 130 syrischen Ärzten sind 80 unter 40 Jahre alt. Sollten diese jungen Kollegen das Land verlassen, sei dies «umso bedauerlicher in einer Zeit, in der wir uns über Nachwuchsmangel und speziell Ärztemangel viele Gedanken machen müssen - von der menschlichen Komponente und der Vielfalt einmal abgesehen», so Ebmeyer.

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