10. Dezember 2024 – dpa Nachrichten

Umbruch in Syrien

Möbbeck: Syrische Fachkräfte wichtig für Sachsen-Anhalt

Nach dem Sturz des Langzeitherrschers Baschar al-Assad wird über Abschiebungen syrischer Flüchtlinge diskutiert. Sachsen-Anhalts Integrationsbeauftragte Susi Möbbeck sieht das kritisch.

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Viele Menschen aus Syrien feierten den Sturz des Regimes – doch viele Unsicherheiten bleiben. (Archivbild), Foto: Andreas Arnold/dpa

Sachsen-Anhalts Integrationsbeauftragte Susi Möbbeck warnt vor Forderungen nach Abschiebungen von Syrerinnen und Syrern. «Der Sturz des brutalen Diktators Assad bedeutet nicht, dass Syrien über Nacht eine sichere Demokratie wird», teilte die SPD-Politikerin mit. 

Syrerinnen und Syrer seien gut integriert und unverzichtbar. Betriebe, Kliniken und Pflegeeinrichtungen seien auf sie angewiesen, sagte Möbbeck. «Wer laut nach Abschiebungen ruft, gefährdet nicht nur die gesellschaftliche Integration, sondern schadet auch der Wirtschaft in Sachsen-Anhalt.» 

Laut Daten des Arbeitsministeriums arbeiten mehr als 5.000 Syrerinnen und Syrer in Sachsen-Anhalt, mehr als die Hälfte als Fachkräfte. 

Fast 30.000 Menschen aus Syrien in Sachsen-Anhalt

Nach dem Sturz des Langzeitherrschers Baschar al-Assad in Syrien hatte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge einen vorübergehenden Entscheidungsstopp für aktuell noch laufende Asylverfahren syrischer Staatsbürger verhängt. Einige Politiker wollen die Ausreise syrischer Flüchtlinge vorantreiben.

Möbbeck sprach sich für die Unterstützung derjenigen aus, die sich am demokratischen Wiederaufbau Syriens beteiligen wollen. Sie verwies jedoch auf die Unsicherheit vieler Menschen, ob der Übergang zu einer friedlichen Demokratie gelingen werde. 

Im Sachsen-Anhalt leben laut Daten des Arbeitsministeriums mehr als 29.400 Menschen mit syrischer Staatsangehörigkeit, darunter rund 11.000 Kinder und Jugendliche. Zwischen 2015 und 2023 haben rund 3.000 Syrerinnen und Syrer die deutsche Staatsbürgerschaft in Sachsen-Anhalt bekommen. 2024 werde mit weiteren 1.500 Einbürgerungen gerechnet, hieß es. Viele haben zudem einen unbefristeten Aufenthaltsstatus.

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