Magdeburg

Erste Zeugenbefragung und weiteres Video im Halle-Prozess erwartet

Am dritten Verhandlungstag sollen unter anderem Ermittlungsbeamte als Zeugen verhört werden.

Gerichtssaal Magdeburg - Attentat Halle.jpg

Der Prozess um den rechtsterroristischen Anschlag von Halle am 9. Oktober 2019 geht heute um 10.00 Uhr in den dritten Verhandlungstag. Dabei sollen unter anderem Ermittlungsbeamte als Zeugen gehört werden, sagte der Sprecher des Oberlandesgerichts (OLG) Naumburg, Henning Haberland. Zuvor soll noch die Befragung des Angeklagten durch die 21 Anwälte der Nebenklage abgeschlossen werden. Richterin Ursula Mertens hatte die Befragung am Mittwoch aus Zeitgründen unterbrochen und angekündigt, am Dienstag fortzufahren. Außerdem will das Gericht laut Haberland ein zweites Video von der Tat sichten.

Der Angeklagte hatte zu Prozessbeginn gestanden, am 9. Oktober 2019 schwer bewaffnet versucht zu haben, in der Synagoge von Halle ein Massaker anzurichten. In dem Gotteshaus feierten zu dem Zeitpunkt 52 Menschen den höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur. Dem Angeklagten gelang es jedoch nicht, in die Synagoge zu gelangen. Daraufhin erschoss er vor der Synagoge eine zufällig vorbeikommende 40-Jährige und später einen 20-Jährigen in einem Dönerimbiss. Der Mann filmte seine Tat und übertrug das Video live ins Internet.

Für das international beachtete Verfahren hat das Gericht zunächst 18 Verhandlungstage bis Mitte Oktober angesetzt. In der 121-seitigen Anklageschrift werfen die Bundesanwaltschaft und die 45 Nebenkläger dem 28-Jährigen unter anderem Mord und versuchten Mord vor. Im Falle einer Verurteilung droht ihm eine lebenslange Haftstrafe mit anschließender Sicherheitsverwahrung.

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