Sachsen-Anhalt

Bahnbetreiber Abellio vor der Pleite?

Das Unternehmen fordert mehr Geld vom Land.

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Steht der Bahnbetreiber Abellio in Deutschland vor der Pleite? Darüber gibt es gerade jede Menge Spekulationen. Wie das Handelsblatt schreibt, hat das Tochterunternehmen der Niederländischen Staatsbahn im vergangenen Jahr 33 Millionen Euro Verlust gemacht und ist in bedrohlicher Schieflage. Das würde auch für Sachsen-Anhalt deutliche Folgen haben. Denn hier im Land betreibt Abellio zahlreiche Regionalstrecken, seit 2018 beispielsweise im Diesel-Netz in der Harzregion und schon seit 2015 dazu auch Verbindungen im Süden Sachsen-Anhalts.
Fest steht bereits, dass Abellio bei uns im Land Probleme hat. Abellio hatte damals günstigere Angebote als der Mitkonkurrent Deutsche Bahn abgegeben. Durch nachträglich abgeschlossene Tarifverträge und die Anschaffung moderner Züge mit W-LAN und Steckdosen hat sich der Betrieb der Strecken für Abellio allerdings deutlich verteuert – deshalb will Abellio zusätzlich zu den 135 Millionen Euro, die die Firma jährlich für den Bahnservice vom Land bekommt, noch 10 Millionen mehr. Weil die Verträge mit Abellio noch bis 2030 bzw. 2032 laufen, könnten so auf Sachsen-Anhalt bis zu 100 Millionen Euro Mehrkosten zukommen. „Das ist ein Stück weit Erpressung“, sagt Cornelia Lüddemann von den Grünen, die im Verkehrsausschuss des Landtags sitzt, auf Nachfrage von Radio Brocken, „und die bin ich auch nicht bereit, als Politikerin hinzunehmen“. Sie will jetzt im Ausschuss von der Landesregierung wissen, wie die Schieflage von Abellio abgewendet und Streckenschließungen verhindert werden sollen.

Abellio weist Spekulationen um eine Pleite bisher zurück. Und auch zu den möglichen Mehrkosten in Sachsen-Anhalt will sich das Unternehmen bisher nicht äußern.

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