19. März 2021 – dpa Nachrichten
Kanzlerin Merkel und die Länderchefs haben sich heute beim Impfgipfel geeinigt, dass das Tempo bei den Impfungen gesteigert werden muss und wegen der stark steigenden Corona-Infektionszahlen muss, nach Ansicht Merkels, die von Bund und Ländern beschlossene Notbremse auch gezogen werden.
Hausärzte
Bundeskanzlerin Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder haben beschlossen, dass ab der 14. Kalenderwoche auch die Hausärzte bei den Impfungen mit einbezogen werden sollen und zunächst 20 Impfdosen pro Woche erhalten.
An der Impf-Priorisierung solle sich nichts ändern. Die niedergelassenen Ärzte dürften aber flexibel entscheiden, welche ihrer Patienten zuerst geimpft werden sollen, denn so solle neben der bekannten deutschen Gründlichkeit nun auch mehr Flexibilität in das Impfgeschehen einfließen.
Das Motto, so Merkel, laute "Impfen, Impfen, Impfen"!
Notbremse soll angewendet werden
Angesichts der schnell zunehmenden Infektionen sei es zudem unumgänglich, Öffnungen zurückzunehmen. Ab einer Inzidenz von über 100 wurde die sogenannte Notbremse vereinbart. Und von dieser muss nun auch Gebrauch gemacht werden, betonte Merkel.
Impfzentren bleiben
Grundsätzlich wird an den bisherigen Strukturen festgehalten. Es wurde demnach beschlossen, dass die Impfzentren in Deutschland weiter betrieben werden. Wöchentlich sollen die Zentren 2,25 Millionen Impfdosen geliefert bekommen. Wie viele Dosen im Einzelfall geliefert werden, richtet sich demnach am lokalen Infektionsgeschehen. Was dort nicht verimpft werden könne, solle dann nach Ostern an die niedergelassenen Hausärzte gehen.
Empfehlung der Länder
Spätestens in der Woche vom 19. April sollen die Impfungen in den bis zu 70.000 Haus- und Facharztpraxen flächendeckend beginnen. Für die Startphase im April steht dann bundesweit eine Grundmenge von 2,25 Millionen Impfdosen pro Woche für die Impfzentren zur Verfügung. Die Länder wollen bis zu diesem Freitag dem Bund mitteilen, wie ihr Anteil auf die verschiedenen Hersteller im April pro Woche aufgeteilt werden soll.
Zusätzliche Impfdosen für grenznahe Regionen mit hohem Infektionsgeschehen
So erhalten die Bundesländer grenznaher Regionen mit hohem Infektionsgeschehen, sowie Regionen, in denen die Virus-Mutationen grassieren, zusätzlich rund vier Millionen Impfdosen, die von BioNtech/Pfizer für das zweite Quartal zusätzlich versprochen wurden.
Bund und Länder einigten sich, dass wegen der südafrikanischen Variante in Moselle das Saarland rund 80.000 zusätzliche Impfdosen bekommen soll und Rheinland-Pfalz 20.000.
Für die Bundesländer mit Grenzen zu Tschechien bekommt Bayern zusätzliche 100.000 Dosen, ebenso viele Sachsen. Thüringen erhält weitere 30.000 Dosen.