Corona-App

Alles Wissenswerte rund um die Corona Warn-App

Endlich ist es soweit - die Corona-Warn-App ist da!

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Wegen hoher Anforderungen an die App habe es so lange gedauert. So soll das Programm nicht zu sehr den Akku eines Smartphones belasten, strenge Datenschutzauflagen sollen erfüllt werden und unter anderem soll die App auch funktionieren, während man etwa Musik höre.

Weshalb werden so viele Hoffnungen in die App gesetzt?

Die "Corona-Warn-App" soll helfen, die Ansteckungen nachzuverfolgen, wenn die Corona-Beschränkungen weiter gelockert werden. Aktuell bemühen sich die Mitarbeiter der Gesundheitsämter, Infektionsketten nachzuverfolgen. Und das ist sehr arbeits-und zeitaufwendig. Mit der App könnte das automatisiert und damit viel schneller und genauer geschehen. Nutzer können umgehend gewarnt werden, wenn sie sich neben infizierten Personen aufgehalten hatten. Damit können letztendlich die Corona-Infektionsketten durchbrochen werden.

Wie soll die App für Deutschland funktionieren?

Jedes Mobiltelefon mit installierter und aktivierter App soll sich über Bluetooth automatisch mit Geräten in seiner Nähe verbinden. Dazu soll über die Signalstärke die Entfernung zwischen zwei Smartphones ermittelt werden, und zugleich sollen die Handys bei einer engen Begegnung per Bluetooth anonyme ID-Schlüssel, sogenannte Kurzzeit-Identifikationsnummern, austauschen. Wird ein Nutzer positiv auf Covid-19 getestet und dieser Status in der App erfasst, werden die anderen betroffenen Anwender darüber informiert, dass sie sich in der Vergangenheit in der Nähe einer infizierten Person aufgehalten haben. Für diese Nutzer wird zugleich eine persönliche "Risikostufe für eine Infektion" mitgeteilt.

Was geschieht mit den Daten?

Die App wertet keine Geo-Daten aus und übermittelt keine Ortsinformationen. Es erfolge auch kein Versand und keine Speicherung von personenbezogenen Daten, versichern die Entwickler. Die anonymisierten Daten der Kontakte werden nicht zentral gespeichert, sondern dezentral auf dem jeweiligen Smartphone. Der Abgleich, ob man einer infizierten Person begegnet ist, geschieht lokal auf dem Mobiltelefon. "Es verlassen keine Daten zum Abgleich das Handy", so die Entwickler. Nur die anonymisierte Liste wird zentral gespeichert und von den Smartphones regelmäßig abgerufen, um mögliche problematische Begegnungen zu identifizieren.

Nach Angaben der Bundesregierung werden "selbstverständlich die hohen EU-Standards zum Schutz des Individuums eingehalten". Die Datenverarbeitung stehe "voll und ganz im Einklang mit der EU-Datenschutz-Grundverordnung und den Rechtsvorschriften zum Schutz der Privatsphäre in der elektronischen Kommunikation".

Hat die App noch andere Funktionen?

Ja, die App dient nicht nur dem Aufspüren von infektionsträchtigen Begegnungssituationen, sondern bietet auch die Möglichkeit, Testergebnisse digital zu übertragen. In der App können Anwender einen QR-Code scannen, den sie vom Arzt oder dem Labor erhalten, um dann das Resultat eines Corona-Tests in der Anwendung übermittelt zu bekommen und anzuzeigen.

Ist mit der App Missbrauch möglich?

In Deutschland will man Missbrauch ausschließen, indem die Infektionsmeldung von den Gesundheitsbehörden bestätigt werden muss. Das geschieht durch das Scannen eines entsprechenden QR-Codes. In Österreich beispielsweise ist Missbrauch leichter möglich. Dort wird lediglich die Handynummer gefordert, wenn man sich als infiziert meldet.

Was sagen die Datenschützer zu der App?

Da die Corona-Warn-App noch nicht vorgestellt ist, gibt es noch keine konkrete Einschätzung. Allerdings lobte der Vorsitzende des Bundestagsausschusses Digitale Agenda, Manuel Höferlin, bereits die Veröffentlichung des Programmcodes. "Die Entwicklung zeigt: Gesundheitsschutz und Datenschutz sind gleichzeitig möglich", sagte der FDP-Politiker.

Der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber ist zufrieden, dass die Daten nur dezentral gespeichert werden sollen. Dieses Modell sei "aus Datenschutzgründen das bessere", sagte er im April im ARD-morgenmagazin. Der Datenschutz stehe dem Gesundheitsschutz nicht im Wege.

Welche Rolle spielten Google und Apple?

Mehr als 99 Prozent aller mobilen Geräte laufen mit dem Google-Betriebssystem Android oder iOS von Apple. Die beiden Tech-Giganten entwickelten gemeinsam eine Technologie, mit der erkennbar ist, wie lange und auf welcher Entfernung zwei Handys nebeneinander waren. Außerdem kümmerten sie sich um Erzeugung, Austausch und Abgleich der Krypto-Schlüssel. Diese IDs sollen alle 10 bis 20 Minuten wechseln, um eine Nachverfolgung einzelner unmöglich zu machen.

Diese Smartphones unterstützt die App

Die Corona-Warn-App wird tatsächlich auf sehr vielen Smartphones einsetzbar sein, aber nicht auf allen.

Android-Nutzer benötigen ein Endgerät, das mindestens Version 6 des Betriebssystems nutzt, die seit 2015 erhältlich ist. Aktuell ist die im September 2019 veröffentlichte Version 10. Nutzer können in den Systemeinstellungen überprüfen, welche Version installiert ist und auf welchem Stand aktuelle Sicherheitsupdates sind. Bei den unterschiedlichen Herstellern heißen die verschiedenen Unterpunkte jeweils etwas anders.

iPhone-Nutzer müssen hingegen mindestens die im Mai erschienene Version 13.5 des Betriebssystems nutzen, die die notwendige Schnittstelle für Kontaktverfolgungs-Apps erstmals zur Verfügung stellt. Aktuell ist Version 13.5.1, die Anfang Juni veröffentlicht wurde. Diese aktualisierten Versionen sind verfügbar für iPhone 6s und neuer, iPad Air 2 und neuer, iPad mini 4 und neuer sowie iPod touch ab der 7. Generation. Ältere Geräte werden nicht unterstützt. Welche Version installiert ist, können iOS-Nutzer ebenfalls in den Einstellungen überprüfen - unter "Allgemein" und "Softwareupdate".

Hier die Links zum Download:

für Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=de.rki.coronawarnapp

für iOS: https://apps.apple.com/de/app/corona-warn-app/id1512595757

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