Ob nun bei der Polizei, Justiz oder beim Rettungsdienst - speziell ausgebildete Spürhunde sind oft unersetzlich.
Hunde, die einen besonders ausgeprägten Spiel- und Beutetrieb haben, können nach ihrer Grundausbildung zum Spürhund ausgebildet werden. Die Diensthundeführer-Schule Pretzsch bildet seit 1950 speziell Hunde für die Polizei und Justiz aus.
Hier in der Stadt Pretzsch, gehört zu Bad Schmiedeberg im Landkreis Wittenberg, werden Brandmittel-, Sprengstoff-, Leichen-, Fährten- und Personenspürhunde ausgebildet. Sogar das Erschnüffeln von USB-Sticks, Handys und Festplatten können die Hunde erlernen.
Die Grundausbildung besteht aus 2 Schritten:
- Grundausbildung der Diensthundeführer und Diensthunde (70 Tage)
- Ausbildung in einem Spürhundbereich (40 bis 60 Tage)
Am Ende der Ausbildung kann der Hund die Spüraufgaben erfüllen und zum Beispiel Personen "abschnüffeln", Flächen im urbanen und nicht-urbanen Gelände absuchen, in Fahrzeugen suchen und auch den Diensthundeführer vor Angriffen schützen.
Diese Tiere werden im Speziellen bei der Polizei in Sachsen-Anhalt, aber auch in Thüringen, Brandenburg und Hessen sowie auch außerhalb von Deutschland eingesetzt.
Prinzipiell kann man alle Gebrauchshunderassen ausbilden (Schäferhunde, Bernhardiner, Dobermann, Riesenschnauzer, Rottweiler, Wolfshunde, Landseer, Jagdhunde), aber deutsche und belgische Schäferhunde sind bevorzugte Rassen in der Ausbildung. So haben Schäferhunde ca. 250 Millionen Riechzellen, ein Mensch dagegen nur 5 Millionen.
- Hunde müssen bestimmte Wesenseigenschaften und körperliche Konstitution haben, wie ausgeprägtes Sozialverhalten, kontinuierlich belastbaren Arbeitsbetrieb, sehr gute Nasenveranlagung, stark ausgeprägten Futter-/Spiel- und Beutetrieb
- sie sind stets in Familien integriert und leben mit dem Hundeführer und deren Familie zusammen, denn eine enge Bindung ist sehr wichtig
- Hunde bekommen Leckerlies, Lob und Zuneigung
- mit ca. 9 bis 10 Jahren werden die Hunde pensioniert und bleiben dann in der Familie. Die Besitzer bekommen dann monatlich eine Pension für den Hund von 55 Euro - außerdem werden die Tierarztkosten bezahlt.
Auch hier hat Sachsen-Anhalt die Nase vorn, denn diese Kosten werden vom Land übernommen. Das ist nicht üblich, denn nicht alle Bundesländer übernehmen nach der Pensionierung die Verantwortung für diese Hunde.
Die Diensthundeführer-Schule Pretzsch hat ein hohes Ansehen und wird nicht nur finanziell vom Land, sondern auch von vielen Firmen und Bewohnern unterstützt.